Frühling im Anmarsch

Der Frühling streckt schon seine ersten Fühler aus, die Flugzeuge werden auf den Saisonstart vorbereitet und die Sisteronfahrer packen schon die Sachen. Wir wünschen allen eine erfolgreiche und unfallfreie Saison 2024.



Frohe Weihnachten

Grand Organisateur (GO)
Grand Organisateur

Lange nichts mehr gehört von meinen Fliegerkameraden, freilich bin ich daran auch ein wenig selber schuld. Habe ich mich doch weder auf auf dem Flugplatz von Pömetsried noch in Oberschleißheim sehen lassen. Aber sei es drum, ich wünsche allen Segelfliegern ein frohes Weihnachten und einen guten Rutsch ins Neue Jahr mit vielen tollen Flügen in der neuen Saison.

Vielleicht komme ich ja doch hin und wieder mal raus auf den Platz um wenigstens ein wenig zu plauschen und zuzusehen. Bis dahin, bleibt alle gesund und unfallfrei. Euer ehemaliger GO.



Matthias, oder wie ich Südfrankreich kennenlernte

Ich bin mir nicht sicher, ob Matthias Balbierz schon mal in Südfrankreich war, aber dieses Frühjehr lernt er die Gegend gründlich kennen. Thermik, Welle alles dabei bei seinen Flügen mit dem Duo Discus des Vereins. Einen besonders gehaltvollen Flug in Begleitung von Arne will ich heute kurz beschreiben. Die Fotos in diesem Bericht stammen von Matthias und teilweise auch von Lisa von einem anderen Wellenflug.

Der Flug beginnt klassisch mit einem F-Schlepp zum Gache, dann weiter via La Baume und Molard zur Lure. Auf Anhieb finden die beiden die Welle über dem Vallée du Jabron. Abflug in 3.500 m Richtung Norden. Normalerweise würde man jetzt Richtung Chabre fliegen, aber es gab wohl schon Berichte von einer Welle bei Valenty, etwas nördlich des Flugplatzes.

Dort steigt die ACM auf satte 5.300 m, der Weiterflug zum Guillaume ist aber nicht von Erfolg gekrönt, deshalb geht´s gleich wieder zurück zu der vermeintlich bekannten Welle, die sich aber etwas versteckt hat, so dass es Matthias und Arne etwas weiter westlich versuchen, sie dringen zwar weit in das Tal von Rosans vor, aber es findet sich keine Welle, allenfalls die Höhe kann gehalten werden, auf dem Rückweg geht´s dann richtig runter, die "Badewanne" St. Genis ist ein Reinfall, der Malaup ebenso, Mont Sérieux alles nix "welliges" also behilft man sich mit Thermik, über den Mont Colombis fliegen die Beiden tapfer zum Guillaume, der aber auch "nur" thermisch geht und weiter zum Prachaval östlich vom Flugplatz Saint Crépin, etwas weiter nördlich dann endlich wieder Welle bis auf 4.050 m, dann versucht es Arne, so vermute ich, in den Ausläufern der Écrins am Pas de Cavale, Dort rührt sich zwar nichts, aber nachdem die ACM wieder an den Bergen östlich von Argentières angelangt ist, geht es rasant hoch auf 5.340 m.

Mit dieser Höhe gleitet der Duo Discus mit zwei sicher zufriedenen Piloten ohne weitere Kreise bis zur Lure und nach 8 Stunden und knapp 500 km setzt die ACM auf der Piste trente cinq auf. Die Fotos dieses Fluges zeigen das Segelflugparadies von Südfrankreich von seiner besten Seite!

Thermik, nichts als Thermik

Heute möchte ich mal einen Flug von Lisa beschreiben. Er fand am 22. März 2023 statt und führt in knapp sieben Stunden über 386 km bis ins Modanetal und wieder zurück. Nichts besonderes für eine routinierte Segelfliegerin wie Lisa möchte man meinen. Und doch hat er meine Aufmerksamkeit gefunden, denn der Rückweg über den Col de la Madeleine und Grenoble wird nicht so häufig gewählt und erfordert immer etwas Mut, woran es Lisa aber bekanntermaßen nicht mangelt.

Über den Anfang des Fluges über die übliche Route Trainon, Authon, Blayeul, Grand Bérard, Col de Var, Tête du Peyron bis zur Aigulle de Scolette am Südrand des Modanetals gibt es nicht außergewöhnliches zu berichten, alles läuft wie immer, die Basis ist ausreichend hoch, am Modanetal geht´s bis auf 3.400 m hoch, also nichts wie rüber zum Grand Roc Noir. Noch weiter nach Norden scheint es Lisa aber nicht so lohnenswert zu sein, sie entschließt sich, am Nordrand des Modanetals nach Westen weiter zu fliegen.

Ohne großen Höhenverlust passiert die LS8-18m den Dent Parachée, Aiguille de Péclet, vorbei an Saint-Jean-de-Maurienne, erst etwas westlich des Col de la Madeleine, der den Radsportfans von der Tour de France her wohl bekannt sein dürfte, fällt der Entschluss, den Rückflug über Grenoble zu wagen.

Jetzt beginnt der außergewöhnliche Teil dieses Fluges, die Gegend rund um Grenoble und südlich davon ist nicht gerade berühmt für ihre thermische Güte, ein wenig bang wird es Lisa schon gewesen sein, als die schöne Höhe von 3.500 m zusammenschmolz bis auf 1.875 m etwas nördlich vom Flugplatz Le Versoud, dort fand sich dann ein mickriger Meter der bis auf 2.650 m hoch half. Jetzt muss man eben alles nehmen, was man so kriegen kann. Entlang des Vercors findet sich das nächste Steigen am 2.060 m hohen Rocher de la Balme, dann geht es nur noch abwärts, vorbei am Mont Aiguille.

Ganze 1.540 m sind noch verblieben bei der Ankunft am knapp 1.200 m hohen Col de la Croix Haute. Das reicht womöglich nicht, um den nächstgelegenen Flugplatz von Aspres-sur-Buèch zu erreichen, also folgt Lisa dem halbkreisförmigen Grat hinüber zum l´Obiou, der ist fast 2.800 m hoch. Lisa ist satte 1.000 m tiefer und krallt sich mit der ihr üblichen Zähigkeit am Westgrat ein und gewinnt im engen Hangflug Meter für Meter, bis sie schließlich nach 40 Minuten Kampf endlich mit 2.500 m den Heimflug antreten kann.

Um 1/2 7 Uhr setzt die 1D sanft auf der 17 von Sisteron auf und rollt zum Abstellplatz. Während des Fluges hat Lisa einige tolle Fotos geschossen, von denen wir hier ein paar zeigen wollen.

Saisonbeginn 2023 in Sisteron

Mistral
Mistral - Mistral!

Wie jedes Jahr, so haben sich auch in diesem Frühjahr einige Werdenfelser Segelflieger zusammengefunden, um in Sisteron, in Südfrankreich die Saison zu eröffnen. Mit dabei, außer den üblichen Verdächtigen, sind dieses Mal Peter Rabl und Matthias Balbierz.

In den letzten Jahren habe ich täglich über die Flüge dort berichtet, dieses Jahr hat das nicht so richtig geklappt. Ich will aber doch über den einen oder anderen Flug, der mir besonders aufgefallen oder eben gefallen hat, berichten.

Ein Flug mit vielen Höhen und einigen Tiefen ist mir sofort ins Auge gestochen. Es ist ein Wellenflug von Michi Wetzel, der ihn sicher einige Nerven gekostet hat. Das entsprechende Diagramm des Fluges schaut man sich am Besten auf WeGlide an, eine Website, die der OLC-Seite in nichts nachsteht, ganz im Gegenteil, mir scheint sie hat den älteren OLC in mancher Hinsicht sogar überholt. Mehr will ich dazu aus Gründen nicht schreiben.

Der Flug zeigt alles, was man an einem Wellentag in den Seealpen so erlebt. Die Welle trägt so hoch, wie es in der dortigen Luftraumstruktur eben erlaubt ist, er zeigt aber auch wie hartnäckig man am Hang oft kämpfen muss, um nicht landen zu müssen.

Der Flug beginnt gegen 1/2 10 Uhr mit dem Start auf der RWY 35 und dem kurzen Schlepp zum Gache. Der Hang trägt gut und so verlässt Michi den Gache in 1.800 m auf dem üblichen Weg über den La Baume und Molard zur Lure. Ankunft am Lureeck in 1.500 m von dort geht es zügig aufwärts bis auf 3.400 m, ein Bilderbuchstart!

Mit dieser Höhe darf man natürlich nicht einfach nach Norden abfliegen, wegen der Luftraumbeschränkungen nördlich der Lure. Also fliegt die MW nach Westen und nach einiger Zeit auf der Nordseite des Vallée du Jabron wieder zurück zum Roc de l´Aigle und baut dabei so weit Höhe ab, bis der Vorflug nach Norden möglich ist.

Etwas westlich des Flugplatzes von Sisteron, mitten über dem Tal findet sich eine Miniwelle in der sich Michi mit ein paar Schleifen wieder auf knapp 3.500 m hocharbeitet. Das genügt um gegen den strammen Nordwind, SeeYou zeigt 350°/85 km/h vorzufliegen. Etwas östlich von Valenty bleibt die ASG 29 dann ortsfest stehen, die 85 km/h Gegenwind und die Vorwärtsgeschwindigkeit von 85 km/h ermöglichen es einfach fast ohne Kreise oder Schleifen abzuwarten bis der Flieger auf 5.800 m gestiegen ist. Was für ein faszinierendes Erlebnis das ist, kann man nur nachvollziehen, wenn man es selbst schon mal erlebt hat.

Natürlich hat man mit dieser gigantischen Höhe einen großen Spielraum. Michi entschließt sich nach Osten abzufliegen, nach einem beinahe endlosen Gleitflug erreicht er den Prachaval östlich von Mont Dauphin, findet aber dort kein Steigen, mit den verbliebenen 3.500 m sucht er zwar noch ein Weile, aber es findet sich nichts und der Rückweg ist lang, sehr lang, zwar ist der Flugplatz von Gap in Reichweite aber natürlich soll der Tag nicht so zu Ende gehen.

Schließlich kommt die MW in 2.000 m am Malaup an, dort wellt es ein wenig, mit 2.400 m ist aber dort die größte Höhe erreicht, also weiter, zurück zur Lure. Pffff, endlich wieder eine Welle, die den Namen verdient. In 3.500 m trifft Michi dann eine Entscheidung, die er nachträglich sicher bereut hat, er beschließt zum Mont Ventoux vorzustossen.

Anders als erhofft, kommt er dort zwar an, ist aber nur noch mickrige 1.150 m hoch. Jetzt beginnt ein längerer Kampf ums Obenbleiben, der Anker ist der Flugplatz von Carpentras im Rhonetal. 20 Minuten lang kämpft Michi bis er wieder in einer sicheren Höhe von 3.300 m ankommt. Mit weit ausholenden Suchschleifen dringt die ASG 29 weiter nach Norden und Osten vor, nördlich des Val Rosans, vorbei an Serres versucht es Michi noch mal im Osten. Und tatsächlich findet er etwas östlich des Flugplatzes eine satte Welle, die ihn wieder auf weit über 5.000 m hebt.

Er findet die tragende Linie Richtung Osten und stürmt noch einmal dort hin, wo er heute schon ein mal war, dieses Mal allerdings sehr viel höher. Vorbei am Prachaval versucht er noch mal nach Norden weiter zu kommen und tatsächlich an der Tête du Peyron geht´s wieder hoch auf 5.300 m. Noch ein Abstecher Richtung Col de Mont Genèvre, dann neigt sich dieser gehaltvolle Tag dem Ende zu.

Die gewaltige Höhe reicht um noch einmal bis zu der Gräte nördlich des Mont Ventoux zu fliegen, an der Michi so lange ums Überleben kämpfen musste, dann wird es Zeit um zu landen. Nach 9 Stunden und 5 Minuten landet die MW wie gewohnt souverän auf der RWY 35. Was für ein Abenteuer, wie es nur die Segelflieger und die Adler erleben dürfen!



Ruhe in Frieden

Unser Ehrenmitglied im Aero Club München, die Seele des Vereins, Anni Hoffmann, die Mutter von "Schnackerl" ist von uns gegangen. Wir sprechen den Angehörigen unser Beileid aus und erinnern uns an viele Jahrzehnte in denen sie die "Mutter der Segelflieger" im AeCM war.

Anni Hoffmann
Anni Hoffmann - Ehrenmitglied des Aero Club München

Frohe Weihnachten und ein Gutes Neues Jahr

Wir wünschen allen Bekannten, Freunden, Verwandten und den Lesern dieser Website ein friedliches und frohes Weihnachtsfest und ein Gutes Neues Jahr. Den Segelfliegern eine unfallfreie und erfolgreiche Flugsaison 2023 und den "Fußgängern" den Mut, sich einmal als Gast in die Luft zu begeben und unsere wunderbare Welt aus der Perspektive des Adlers oder wie auf diesem Bild des Condors kennenzulernen.

Adler voraus
El Condor pasa!

Kurzurlaub in Südtirol

Pattissenhof
Bildquelle: Website Pattissenhof

Eine ganze Woche Regen und Kälte, da kommt man schon mal auf Ideen! Wir waren zuletzt vor 22 Jahren zu Besuch im Tierser Tal in Südtirol und hatten die dortige Gastfreundschaft in sehr guter Erinnerung.

Nach einigem Nachdenken fiel uns dann auch wieder der Name des Hotelbetriebs ein, den wir damals so schätzten.

Im Internet recherchiert und gefunden, den Pattissenhof in St. Zyprian am Fuße des Rosengartens mit seiner imposanten Kulisse. Also buchten wir 3 Nächte mit Halbpension - was sich als sehr gute Idee herausstellte - und fuhren am Samstagmorgen bei Nieselregen gen Süden. Schon am Brenner lockerte die Bewölkung auf und die Sonne zeigte sich wenigstens ein bisschen.

Bei der Ankunft begrüßte uns die älteste Tochter des Hauses Robatscher mit Südtiroler Herzlichkeit. Als wir das letzte Mal dort waren, war die Claudia gerade mal 5 Jahre alt, inzwischen ist sie zu einer schönen, jungen Frau herangewachsen, die sich mit viel Elan um unser Wohlergehen kümmerte.

tl_files/imgtmp/2022-tiers/tiers-vert-5.jpgDas 5-Gänge-Menü an diesem Abend war alleine schon den Preis wert für das de Luxe Superior Appartement, das wir beziehen durften. Vom Balkon aus hatten wir einen phantastischen Blick auf die bizarren Zacken des Catenaccio, wie die Italiener den Rosengarten ganz unromantisch nennen. Vielleicht kennt ja der eine oder andere Fußballfan diesen Ausdruck noch, der früher mal die italienische Nationalmannschaft auszeichnete. Das Wort bedeutet auf deutsch soviel wie Riegel und in der Tat riegelt der Rosengarten das Tierser Tal im Osten fast komplett ab.

Am darauffolgenden Sonntag zeigte sich das Südtiroler Wetter von seiner besten Seite. Strahlend blauer Himmel und angenehme 17° verlockten zu einem ausgedehnten Spaziergang und etwas später zu einem Ausflug Richtung Osten.

Am Passo Nigro genossen wir einen phantastischen Kaffee im Restaurant direkt auf der Passhöhe, das von vielen Wanderern, Mountainbikern und Motorradenthusiasten gerne besucht wird.

Blick auf das Latemarmassiv

Noch ein kurzer Blick auf das Latemarmassiv und dann ging´s weiter das Eggental hinab. Das Eggental hat bei weitem nicht den Reiz des Tierser Tals, aber ein kurzer Besuch am Karer See lohnt sich dennoch. Danach geht es lange bergab bis ins Eisacktal und dann wieder zurück ins Tierser Tal.

In einem Restaurant in Tiers stillten wir unseren Hunger obwohl uns das angebotene Essen nicht gerade zu Begeisterungsstürmen hinriss. Wenigstens sorgte die Speckknödelsuppe, an der man wohl den Speck nur mal kurz vorbeigetragen hatte, für Vorfreude auf das abendliche Menü im Patissenhof.

Bildquelle: Website Pattissenhof
Bildquelle: Website Pattissenhof

Noch ein kurzer Besuch im hauseigenen Schwimmbad, wo hat man das schon, ein wunderschönes gepflegtes Schwimmbad mit einem unverstellten Blick durch die gläsernen Wände auf den Rosengarten! Und dann war es schon wieder 19.00 Uhr und Zeit fürs Abendessen, das wirklich keine Wünsche offen ließ.

Während der Nacht weckte mich Moni ganz aufgeregt und zog mich auf den Balkon. Der Sternenhimmel schien ganz nah, der Orion und zigtausende von Sternen funktelten über dem Rosengarten, wie man das aus unserer lichtverschmutzten Umwelt gar nicht mehr gewohnt ist.

Am nächsten Morgen beschlossen wir Bozen zu besuchen. Das stellte sich als schwieriger heraus, als gedacht. Ich wusste noch von früher, dass es ganz nahe am zentralen Waltherplatz ein großes Parkhaus gab. Bei der Anfahrt konnten wir diesen Klotz auch schon gut sehen, allein, die Einfahrt haben wir lange nicht gefunden, dafür durften wir das Verkehrschaos rund um das Zentrum längere Zeit genießen, bevor wir endlich ein Einfahrt zum diesem Parkhaus fanden.

Ein kurzer Marsch und schon genossen wir, bei wieder strahlendem "Kaiserwetter", die spätsommerlichen Temperaturen, tranken einen vorzüglichen Kaffee, bzw. Capuccino in einem der vielen Restaurants und Bars rund um den Waltherplatz, bevor wir weiter gingen zum weltberühmten Obst- und Gemüsemarkt von Bozen. Die Fülle an angebotenen Waren ist wirklich überwältigend, man weiß gar nicht wo man zuerst hinschauen soll. Nachdem wir ein paar Äpfel und zwei Päckchen getrocknete Steinpilze eingekauft hatten, fanden wir Platz vor dem Bozener Brauhaus, bestellten zwei Bier und eine Kleinigkeit zu essen, neugierig beäugt von einer ganzen Spatzenkolonie, die sich ganz ungeniert über die von den Tischen gefalllenen Brösel her machten, oder gleich ganz frech auf den Tischen nach Essensresten suchten.

Am letzten Tag, 6-Gänge-Menü
Am letzten Tag, 6-Gänge-Menü

Am nächsten Morgen war es dann wieder Zeit zu packen. Noch ein herzliches Dankeschön an Frau Robatscher und die ganze Familie und die Fahrt nachhause konnte beginnen. Zum ersten Mal fuhren wir nicht auf der Autostrada nach Norden, denn schon beim Abstieg aus dem Tierser Tal konnte man die stehende Kolonne auf der Autobahn sehen, sie reichte von Bozen Nord bis weit hinter Klausen, so nutzten wir die Gelegenheit um auf der ganz normalen Straße an all den LKWs vorbei zu fahren.

Auch am Fuss des Brenners reihte sich ein LKW an den anderen von Sterzing bis hinauf nach Gries am Brenner, so dass wir auch den Brenner auf der Landstraße überfuhren.

Erst hinter Innsbruck nutzten wir das "10-Tage-Wapperl" um schneller nachhause zu kommen.

tl_files/imgtmp/2022-tiers/tiers-18jpg Wenn es den Einen oder Anderen jetzt verlockt, selbst mal einen Besuch im Tierser Tal zu planen, dann freuen wir uns natürlich, übrigens ist es nicht ganz leicht zu finden gewesen, unser Navi kannte die Oberstraße nicht, deshalb sind wir zunächst mal etwas in Sankt Zyprian rumgefahren, bevor wir jemand fragten. Zur Oberstraße biegt man kurz vor dem Ortschild, vor der kleinen Kirche am linken Straßenrand zweimal links ab und folgt dann der Straße bis zum Hotel.

Zum Abschluss noch ein paar Fotos von diesem Urlaub, den wir ganz besonders genossen haben. Unser herzlicher Dank gilt der Familie Robatscher, die uns erlaubt hat einige Fotos von ihrer Website zu verwenden. Wenn wir gesund bleiben und die Reiselust wieder steigt, werden wir uns ganz bestimmt bald wiedersehen, bis dahin Tschüss!



Buon Giorno

Aeritalia
Flugplatz Aeritalia

Sonntag 21. August 2022

Auch heute verspricht der Tag gut zu werden. Mittlerweile ist Katrin, die Schwester von Arne, in Sisteron angekommen und startet heute zu Ihrem ersten Flug mit der LS6. Während die erfahrenen Weitenjäger auch heute wieder nach Norden streben, hat sich Katrin vorgenommen, den Süden der Seealpen näher zu erkunden. Auch diesen Flug beschreiben wir heute ein wenig.

Wir verfolgen wieder Michis Flug, aus Gründen...

...man beachte die Überschrift dieses Berichts, obwohl auch Barbara und Herby respektable, erzählenswerte Strecken fliegen.

Die MW startet um 11:30 Uhr und lässt sich über den Gache zum Trainon schleppen. Von dort geht es auf dem klassischen Weg über Authon, Auribeau, Blayeul und l´Ubac zum Parcour. Nach 40 Minuten ist dieses erste Ziel bereits erreicht. Michi hält sich hier nicht auf, sondern stürmt vorwärts über die Petite Séolane zum Grand Bérard. Die Bärte reichen noch nicht sehr hoch, in 2.900m verlässt die MW das Tal von Barcelonnette und fliegt tief in das Queyras hinein, deutlich weiter östlich als an den letzten Tagen.

tl_files/imgtmp/2022-lfns/cheval-blanc-1200.jpgGegen 12:45 Uhr startet auch Katrin Ihren Flug und klinkt an der Jorasse aus. Die MW ist derweil schon am Le Janus östlich von Briançon, dann weiter zum Montgenèvre (3.400m) und Col d´Etache (3.600m) alles in bester Ordnung so weit. Katrin arbeitet sich derweil vom Trainon über den Jouère und Les Monges zum Auribeau und weiter zur La Bigue vor, etwas zögerlich biegt sie dann doch ab zur Crête de Liman und wagt sich dann in 2.800m vor zur Coupe, dem Südende des Parcours.

Rechts im Bild der Cheval Blanc von Barrême aus fotografiert.

Michi ist forsch weitergeflogen zum Lac Mont Cenis und biegt dann Richtung Südosten ab, der gesamte Grat bietet aber kein Steigen und so fliegt er wieder zurück und quert dann das Modanetal hinüber zum Roc Noir, kommt dort in 2.600m an und kämpft 20 Minuten lang um wenigstens wieder auf 2.850m hoch zu kommen. In der gleichen Zeit arbeitet sich Katrin von der Coupe über Barrême bis zum Mont Chiran östlich der Serres de Montdenier vor.

Michi wagt sich, trotz dieser Erfahrung weiter Richtung Col de l´Iseran voran und findet etwas westlich von Bonneval-sur-arc endlich einen Bart, der den Flieger bis auf 3.575m anhebt. Es ist 14:20 Uhr und der Entschluss fällt, weiter nach Norden zu fliegen. An Mut hat es Michi ja noch nie gefehlt. Katrin ist zur gleichen Zeit am Ende der Alpen angelangt und beschließt, sich den Flugplatz von Fayence ein wenig genauer anzusehen.

Der Entschluss von Michi war wohl richtig, schlagartig verbessert sich das Wetter, östlich des Col de l´Iseran geht es hoch auf 3.800m und der Weg weiter nach Norden ist problemlos, 20 Minuten nach dem guten Bart am Col de l´Iseran überquert die MW das Aostatal in 3.600m. tl_files/imgtmp/2022-lfns/fayence-1200.jpgZur gleichen Zeit hat die LS6 den Flugplatz von Fayence umkreist und Katrin ist ein Blick auf das Mittelmeer vergönnt. In 2.000m macht sie sich jetzt wieder auf den Weg nach Norden.

Links im Bild der Flugplatz von Fayence.

Kurz nach 15:00 Uhr erreicht die ASG29 in knapp 4.000m das Matterhorn, Katrin ist derweil wieder am Lac de Castillon. Ermutigt durch die guten Bärte und die hohe Basis fliegt Michi weiter Richtung Wallis holt am Simplon wieder Höhe und fliegt nahezu ohne Höhe zu verlieren bis zum Albrunhorn, etwas südlich vom Militärflugplatz Münster im Rhonetal. Es ist jetzt 16:00 Uhr und Michi wendet in Richtung Heimat. Katrin holt sich einige hundert Meter am Blayeul und macht sich dann auf den Weg Richtung Sisteron.

Am Lagginhorn geht´s für die MW hoch auf 3.900m genug um zum Dom vorzufliegen. tl_files/imgtmp/2022-lfns/dom.jpg Südlich der gewaltigen Spitze des Dom trägt ein Bart wieder auf über 3.900m, es ist 16:40 Uhr, alles scheint paletti! Nördlich an Aosta vorbei und dann zu der Gräte westlich des Gran Paradiso gelingt der Vorflug mit wenig Höhenverlust. Katrin hat beschlossen, noch mal am Chabre auf und ab zu fliegen und landet danach, sicher zufrieden mit diesem ersten Tag in Südfrankreich.

Bild rechts: Der gewaltige Dom, mit 4.545m der höchste Berg, der komplett in der Schweiz liegt.

Am Grand Rousse klettert die ASG29 mühsam auf knapp 3.400m, das reicht um den Col de l´Iseran zu  überqueren, aber das kostet Höhe und so versucht Michi südlich von Bonneval-sur-arc Höhe zu machen, um über die hohen Berge am Lac Mont Cenis zu kommen. Wieder fliegt er den von Nordwest nach Südost verlaufenden Grat am Mont Cenis ab, aber es findet sich kein Steigen und die Höhe schmilzt immer weiter. Es ist 18:00 Uhr als die MW das Susatal quert an dessen Südrand kommt sie in 2.450m viel zu niedrig um den Sprung in heimatliche Gefilde zu ermöglichen, es bleibt nur der Weg nach Osten in die Po-Ebene.

Um 18:20 Uhr gibt Michi schließlich die Thermiksuche auf und macht sich auf den Weg zu einem Flugplatz in Italien. Da bietet sich der ehemalige Militärflugplatz Aeritalia an, er befindet sich nur 6 km westlich des Stadtzentrums von Turin, so kann man die Zeit bis die Rückholer da sind wenigstens noch mit einem Stadtbummel verbringen. Um 18:35 Uhr setzt die ASG 29 sanft auf und nach dem ausrollen, steigt Michi aus und grüßt freundlich: "Buon giorno, Italia!"

Sommerlager Sisteron

Matterhorn
Nordwestflanke Matterhorn

Der eine oder andere vermisst vielleicht Berichte von den Flügen unserer Vereinskollegen in Sisteron. Eigentlich wollte ich ja dieses Jahr endlich mal wieder runterfahren um alte Freunde zu treffen und vor Ort von Flügen berichten.

Aber wie das Leben so spielt, hat sich dieses Vorhaben nicht verwirklichen lassen. Vor jetzt 4 Wochen bin ich mit meinem Motorroller zum einkaufen gefahren. Im Bestreben eine Abkürzung zu nehmen, habe ich einen Randstein übersehen und bin schwer gestürzt.

Die Erstversorgung und der Transport ins Krankenhaus waren für mich traumatisch. Die erste Untersuchung ergab, neben diversen Abschürfungen an Armen und Beinen, 8 Rippenbrüche auf der rechten Seite. Die Schmerzen der ersten Tage waren so, dass ich sie meinem ärgsten Feind, so ich denn einen hätte, nicht wünschen würde.

Nach 10 Tagen durfte ich nachhause, versorgt mit allerlei Schmerzmitteln. Seither sitze ich zuhause herum, bis heute, 4 Wochen nach der Misere kann ich noch nicht liegen, geschweige denn durchschlafen.

tl_files/imgtmp/2022-lfns/usserwissberg.jpgDeshalb also fuhr ich nicht nach Sisteron, aber ich verfolge natürlich die fliegerischen Taten meiner Freunde trotzdem. Besonders beeindruckt haben mich die Flüge vom 12. August, einem offenbar herausragenden Tag.mit phantastischen Wetterbedingungen.

Beschreiben will ich den Flug von Michi Wetzel, der an diesem Tag bis zum Usser Wissberg (Bild rechts) im Schweizer Kanton Graubünden führte. Den meisten wird der Name dieses Massivs genauso viel wie mir sagen, nämlich nichts.

Der 3052m hohe Gipfel ist Teil einer Kette, die von Südosten nach Nordwesten verläuft und das letzte Hindernis auf dem Weg ins Oberengadin darstellt. Michi meinte nach dem Flug, man hätte schon noch bis Samedan fliegen können, aber es war spät und so beschloß er hier umzudrehen, um auch sicher wieder nachhause zu kommen. Jedenfalls kann ich mich an keinen Flug von Sisteron aus erinnern, der so weit Richtung Nordosten geführt hätte, wie dieser außergewöhnliche Ritt.

Setzen wir uns nun ins Cockpit von Michis ASG29/18m und fliegen mit, los geht´s!

Der Flug beginnt um 11:36 Uhr mit dem F-Schlepp zum l´Hongrie, weiter zum Trainon und schließlich klinkt Michi erst am Jouère in etwas mehr als 2.200m aus. Ein ungewöhnlich langer Schlepp der nicht an einem der üblichen Berge endet. Besonders gutes Steigen findet sich dort aber nicht, so dass die ASG29 mutig Richtung Parcour weiter fliegt. Erst am südöstlichen Ausläufer des Ginoux findet sich dann, Gott sei Dank, ein Bart, der den Flieger auf 2.850m hebt ansonsten hätte der Flug ein schnelles Ende auf dem Flugplatz von Seyne gefunden.

Das reicht bequem um direkt zum Parcour zu fliegen Am Pic Bernadez kurbelt Michi auf 2.900m und quert danach das Tal von Barcelonnette zur Gipière. Dort holt er ein paar 100 Meter und etwas westlich vom Gipfel des Grand Bérard erreicht er satte 3.400m, eine Stunde ist seit dem Start vergangen. Vorbei am Hauptgipfel kurvt die ASG29 dann nach Norden ein und fliegt über den Col de Var zu den Bergen östlich des Prachaval. Die Bärte sind nicht besonders stark aber dazwischen geht es dafür auch nicht so stark runter, so dass die MW ganz gut vorwärts kommt.

Der Jafferau östlich von Bardonecchia liefert gutes Steigen bis auf 3.200m der Weiterflug zum Lac Mont Cenis kostet so gut wie keine Höhe. Erst etwas westlich von Bonneval-sur-arc holt sich Michi wieder einige hundert Meter, bevor er in 3.400m weiter fliegt zum Col de l´Iseran, mit 2.770m der höchste´ überfahrbare Pass der gesamten Alpen.

tl_files/imgtmp/2022-lfns/grand-aiguille-rousse.jpg

An der Grande Aiguille Rousse (Bild links), östlich des Passes geht´s dann erstmals so richtig hoch auf über 4.000m. Östlich von Val-d’Isère an der Punta Calabre findet sich gutes Steigen auf 4.300m, das ermuntert zu mutigem Vorfliegen. Westlich vorbei an den Gipfeln des Gran Paradiso ist jetzt schon Aosta zu sehen, es ist 14:00 Uhr und in 4.550m Höhe fliegt die MW ab Richtung Aostatal.

Am Pointe de Chaligne nordwestlich von Aosta angelangt findet sich ein guter Bart, der die ASG 29 auf 4.700m anhebt, die höchste Höhe des Tages ist erreicht und das Wallis winkt!

Das Matterhorn wird in 4.100m im Nordwesten passiert, ohne Kreis geht es weiter bis zum 3.177m hohen Breithorn, davon gibt es übrigens nicht nur eines, ein paar Kreise hier bis auf 3.800m und weiter immer weiter nahezu ohne Höhenverlust, erst an der Cristallina am Südrand des Tals von Bedretto wird wieder etwas Höhe getankt bis auf 3.400m, danach wechselt Michi beim Flugplatz von Ambri auf die Nordseite des Tales und verlässt schließlich das Tessin beim mächtigen Rheinwaldhorn in 3.500m.

Weiter geht es nach Osten, vorbei am San Bernardino und am Splügenpass bis zum Usser Wissberg, dort wird es, "nur noch" 3.000m hoch, Zeit umzukehren, schließlich ist es schon 16:00 Uhr und der Weg nachhause ist noch weit.

tl_files/imgtmp/2022-lfns/rheinwaldhorn.jpgNach ein paar Kreisen bis auf 3.800m fliegt Michi dann fast genau den gleichen Weg wieder zurück, auf dem er gekommen ist. Das 3.400m hohe Rheinwaldhorn (Bild links) wird im Norden passiert, selten, dass man hier höher als dieser Riese ist.

Lange fliegt die MW ohne Kreis weiter, lässt den Flugplatz von Ambri rechts liegen und strebt zum Nufenenpass. Danach gilt es die höchsten Berge der Alpen zu meistern, um wieder sicher nachhause zu kommen. Am Flugplatz Münster vorbei hat man einen phantastischen Blick auf die immer noch gigantischen Gletscher des Wallis. Am Simplonpass geht es hoch auf 3.800m Zermatt und das Matterhorn liegen vor der ASG29, sehen tut man es allerdings erst, wenn man am Dom, dem höchsten Berg, der ganz in der Schweiz liegt vorbei ist.

Südlich der 4.545m hohen Spitze holt sich die MW die erforderliche Höhe um den 3.295m hohen Theodulpass sicher überfliegen zu können. Es findet sich dann aber ein Bart, der auf über 4.000m trägt und so besucht Michi noch einmal das Matterhorn, bevor er weiter Richtung Sisteron fliegt.

tl_files/imgtmp/2022-lfns/grand-rousse.jpg 1.000m kostet der Vorflug zum Nordrand des Aostatals dort holt sich Michi noch 200m dazu und quert das Tal, fliegt an den Nord-Süd ausgerichteten Graten entlang um dann am Grand Rousse (Bild links), der verblüffende Ähnlichkeit mit dem Matterhorn hat, allerdings erheblich niedriger ist, wieder auf 3.800m zu kurbeln.

Ohne weitere Kreise überfliegt die MW den Col de l´Iseran und folgt dem Nordrand des Modanetals bis zum Grand Roc Noir, wechselt hinüber zum Grand Mont Cenis und steigt dort wieder auf 3.800m. Es ist jetzt 18:45 Uhr es wird also noch mal spannend, ob die Thermik lange genug anhält um nachhause zu kommen!

Am Col d´Etache endlich ist der Endanflug gesichert, 4.200m müssen locker bis Sisteron reichen.

Ich kann die Gefühle von Michi nachvollziehen, die Gewißheit, den Flug erfolgreich abschließen zu können, kenne ich von meinen wenigen großen Flügen nur zu gut.

Die Höhenreserve reicht sogar um über das Tal von Barcelonnette und den Col d´Allos noch an den Parcour zu fliegen und diesem zu folgen bis zur Nordspitze der Coupe, dann geht es aber stracks nachhause, nicht vergessen noch mal am Ausklinkpunkt am Jouère vorbeizufliegen um die Strecke zu schließen.

Um 20:31 Uhr landet die ASG 29 auf der 17 von Sisteron und legt, sicher ein wenig stolz, nach 840 km vor den Hängern die Fläche ab. Was für ein grandioser Tag und was für ein Superflug, da werden sogar die Adler der Seealpen neidisch. Herzlichen Glückwunsch zu diesem Erfolg lieber Michi.

Nicht vergessen sollen die Flüge der Kollegen und Kolleginnen sein, wer sie betrachten will kann sie im OLC und auch auf WeGlide finden. Auch Lisa hat mit der LS8/18m die 800km geknackt und erst nordöstlich von Ambri im Bedrettotal umgedreht. Arne war ausnahmsweise etwas bescheidener mit 780km aber auch er hat erst weit östlich von Ambri gewendet.

Geier Sturzflug

Was man im Internet so alles findet. Ein kurzes Video zeigt einen Geier im Flug in großer Höhe, kurz darauf sieht man, dass er von einem Paraglider beobachtet wird und sich nach kurzem Zögern auf dessen linkem Fuss niederlässt und ein wenig ausruht.

Die Fessel am rechten Bein deutet darauf hin, dass es sich um einen halbzahmen Vogel handelt, der den Paragliderpiloten wohl kennt und soviel Zutrauen zu ihm hat, dass er sich ohne Scheu bei ihm niederlässt. Phantastisch, nicht wahr?



Besuch auf der Mainau

Wenn schon nicht mehr fliegen, dann wenigstens ausfliegen! Seit 2 1/2 Jahren sind wir jetzt erstmals wieder aushäusig, wenn auch nur zwei Tage. Das schöne Wetter hat uns an den Bodensee gelockt, Wir wollten die Insel Mainau besuchen.

Mit dem Auto versteht sich, also erst mal ein Hotel organisiert, damit wir am nächsten Tag Zeit und Muße für die Mainau übrig haben. Das Bella Vista in Konstanz sorgte für eine angenehme Übernachtung, danach ging´s zum Festlandseingang der Mainau.

Das vorbestellte E-Mobil, wir sind ja beide nicht mehr so gut zu Fuss, hat allerdings anders ausgesehen, als erwartet. Bei der Onlinebuchung dachten wir an so ein "Golfwagerl" mit 2 Sitzplätzen, bekommen haben wir aber nur ein einsitziges Mobil. Seufzend habe ich mich dann daran gemacht, die Insel zu Fuss zu erkunden. Moni durfte das E-Mobil selber fahren, was sie, nach anfänglicher Skepsis, schnell in den Griff bekam.

Wir waren schon früh am Eingang um die zu erwartende mittägliche Hitze zu vermeiden, gleichzeitig wollten wir schon wieder auf dem Rückweg sein, wenn die Besucherströme ihren Höchststand erreichen würden.

Es wurde ein vergnüglicher Rundgang auf dieser so blumenreichen Insel mit einem Baumbestand, den man ansonsten in Deutschand kaum noch einmal finden wird. Besonders beeindruckend, ein riesiger Sequoia, der wohl einige hundert Jahre alt sein dürfte. Kurz es war ein herrlicher Ausflug und wir werden uns diesen Sommer wohl noch öfter solche Kurzurlaube genehmigen. Schön war´s und die Fotos zeigen nur unvollkommen, wie schön!

Frohe Ostern!

Wir wünschen allen Freunden und Bekannten ein frohes Osterfest,

Mögen alle Euere Wünsche in Erfüllung gehen!

So wie unser Wunsch im Jahr 2008

In memoriam - Lucky

Unser kleiner Freund, der Rauhaardackel Lucky hat uns nach 14 Jahren verlassen. Heute am 29.03.2022 um 11:00 hat die Tierärztin ihm in die andere Welt hinübergeholfen. Wir erinnern uns an gute und schlechte Zeiten mit unserem Liebling. Er hat uns viel Glück und Freude geschenkt, dafür sind wir dankbar und froh.

Zuletzt war er zwar fast blind und auch dement, aber der Abschied schmerzt trotzdem sehr.

Fare well mein Freund, wir werden Dich nicht vergessen.


Lucky
Lucky mit 13 Jahren, dement aber glücklich!

Saisonstart in Südfrankreich

Segelfliegers Traum
Segelfliegers Traum - Quelle: Herbert Schultz

Montag, 21.03.2022

Endlich hat das Frühjahrsfliegen in Sisteron begonnen. Klausi war ja schon vor 10 Tagen angereist, hatte aber bis zum Montag, den 21. März keinen Flug absolviert, das Wetter ist wohl auch nicht mehr das, was es in Südfrankreich mal war. Jedenfalls kann man dem OLC entnehmen, dass Michi Wetzel, Herby und Ehegattin Barbara die ersten Werdenfelser waren, die sich über den Seealpen herumtrieben.

Die Flüge waren eher zur Eingewöhnung und gingen allesamt nicht über den gewohnten mittleren Bereich rund um Sisteron hinaus. Wir schildern mal den Flug von Michi, der dem von Herby sehr ähnelte, beide flogen um die 440 km, was für den ersten Flug im Jahr durchaus beachtlich war.

Michi wählte mit der MW den üblichen Weg zum Parcour, hängte am Trainon aus und flog über den Authon und den "Berg mit den schönen Ohren" Auribeau zum Blayeul, dort brauchte er einige Zeit um Steigen zu finden schließlich fand sich ein "Bärtchen" an der Crête de Liman, das ihn auf 2.400m hob, gerade genug um sicher zum Parcour zu gelangen. Am l´Ubac ging es dann schon auf 2.800 m, hoch genug um direkt zur Petite Séolane zu fliegen, dort hoch auf 3.000m und weiter zum Grand Bérard, der sich ein wenig zickig anstellte. Ganze 2.950m war er bereit herzugeben, also weiter zum Col de Var, auch dort fand sich nichts bemerkenswertes, Mühsam wieder hoch auf 2.700m ein Schlenker nach Osten gibt noch mal 200m her und weiter zum Prachaval.

Der 7km-Bart liefert dann endlich mal 3.200m, damit kann man mit so einem modernen Segler wie der ASG 29 dann schon ein paar Kilometer geradeaus fliegen. An der Crête de Peyrolle, oder wie ihn Klausi nennt dem Roten Berg finden sich kein nennenswertes Steigen also weiter Richtung Mont Genèvre, dort auf 3.200m hoch und noch ein eher schüchterner Versuch, weiter nach Norden vorzustoßen. Bei Névache, südwestlich von Bardonecchia macht Michi dann endgültig kehrt und fliegt zurück nach Süden.

Etwas östlich der Tête du Peyron schwingt sich die ASG 29 auf die bis dahin höchste Höhe von 3.405m. Am Col de Var geht´s wieder an derselben Stelle wie beim Hinflug auf 3.300m, genug um ins Tal von Barcelonnette vorzustoßen. Der Bart am Grand Bérard scheint immer noch gleich ruppig zu sein, wie beim Hinflug, in knapp 2.700m fliegt Michi einfach weiter Richtung Westen und holt sich in der Kuhle westlich des Grand Bérard 3.200m. Am Chapeau de la Gendarme ein lustloser Kreis, weiter zum Col d´Allos, dort lohnt es sich einzukreisen und mit 3450m erreicht die MW die höchste Höhe des Tages.

Das reicht um den Rest des Parcours abzufliegen, vorbei am Chéval Blanc entlang der Coupe und immer noch weiter zum Beynes, zur Serres de Montdenier und ein kurzer Abstecher nach Puimoisson, schlappe 1.000m hat das gekostet und es wird Zeit sich an der Nordspitze der Serres de Montdenier wieder etwas Höhe zu holen. Mit 2.700m geht´s dann wieder zurück nach Norden, an der Montagne de la Bigue, die sich von Dignes-les-Baines Richtung Authon hochzieht, geht´s wieder hoch auf 2.500m und weiter am Jouère vorbei zum Malaup, weiter zur Crête de Selles. An der Montagne d´Aujour findet sich in 1.800m ein schwacher Bart, der bis auf 2.700m trägt so dass einem weiteren Vorstoß nach Norden nichts im Wege steht.

An der Westflanke des Pic de Bure schwingt sich die ASG 29 wieder auf 2.800m und sticht vor Richtung Glandasse. 7 km vor der Südspitze der Glandasse dreht Michi aber wieder um, offenbar war ihm der Weiterflug zur Glandasse dann so spät am ersten Tag doch zu riskant. An der Gräte nördlich von Aspres-sur-Buëch, holt er sich noch mal ein paar Meter und gleitet dann gemütlich zurück zum Flugplatz um dort nach knapp 6:30 Stunden und 434km zu landen. Für den ersten Flug im Jahr, nicht schlecht, aber das Wetter darf offenbar noch besser werden.

Herby hat eine ähnliche Strecke geflogen, mit 441 km wird er auch recht zufrieden sein, denke ich. Barbara begnügte sich mit ca. 280 km zur Eingewöhnung.

Die nächsten Tage werde ich jeweils einen Flug unserer Werdenfelser Crew so ähnlich beschreiben, wie diesen von Michi und hoffe damit Eueren Geschmack zu treffen. Sehnlichst erwartet sind natürlich Fotos von den Flügen, die Werdenfelser werden mich da hoffentlich nicht im Stich lassen.

Wer sich den Flug von Michi auf SeeYou oder einem anderen Programm anschauen möchte kann ihn von der OLC-Seite runterladen, oder auch gleich hier:

Das war´s für heute, bis demnächst!


Dienstag, 22. 03. 2022

Heute wollen wir uns mal zu Herby ins Cockpit setzen, er hat, nach anfänglichen Problemen, einen phantastischen Flug absolviert. Nach dem Start gegen 1/2 12 Uhr klinkt er an der Crête Saint Geniez in 1.800m aus, fliegt nach ein, zwei Kreisen weiter zum Trainon, findet auch dort nichts besonderes und entschließt sich zum Authon weiterzufliegen und kommt am Ostende, wo normalerweise der weiterführende Bart steht in knapp 1.700m an, das ist nicht sehr hoch, aber nach ein paar Kreisen ist er wieder in 1.900m und fliegt wie üblich weiter zum Auribeau, dort holt er am Hang noch etwas Höhe und fliegt weiter zu den "Nippeln", wie Michi gerne die beiden Höcker von Les Nibles nennt, findet dort nichts und wagt nicht den Sprung zum Blayeul, was durchaus vernünftig ist, weil man derart niedrig ganz schnell in Marcoux auf den Außenlandefeldern.

Also zurück zum Auribeau! Dort holt er im Hangflug wieder Höhe, aber er kommt nicht über 2.000m hinaus. Also noch mal der Versuch zum Blayeul zu gelangen, diesmal etwas südlicher, findet er etwa auf halber Strecke noch einen schwachen Bart, der ihn auf 2.100m hoch bringt und fliegt dann tapfer, sicher mit etwas mulmigem Gefühl Richtung Crête de Liman, das ist der Grat, der vom Blayeul abfallend nach Süden verläuft.

Dort findet er Steigen und während ihn der Wind nach Norden versetzt, steigt seine ASG 29 auf knapp 2.400m. Nichts wie ab Richtung Parcour. Eine Stunde nach dem Start trägt in der Bart am l´Ubac auf komfortable 2.700m, geschafft, der schwierigste Teil des Fluges liegt hinter ihm. Anhand der Versetzung kann man leicht erkennen, dass die vorherrschende Windrichtung Südost ist. Eine seltene Wetterlage, bei der höchste Aufmerksamkeit geboten ist.

Die Gräte der Aiguillettes trägt bis auf 2.800m und der Weg zur Petite Séolane ist frei, dort geht´s jetzt richtig hoch. Mit 3.350m kann man sehr bequem weiterfliegen zum Grand Bérard. Dort arbeitet sich Herby hoch auf etwas über 3.500m und fliegt weiter nach Norden. Col de Var wieder 3.500m, Tête du Peyron 3.200m, weiter zur Crête de Peyrolle 3.600m, Mont Genèvre und Jafferau östlich von Bardonecchia 3.300m, schließlich findet er dort, wo der Tunnel de Fréjus im Berg verschwindet eine Welle (?) oder auch einen Bart, so genau kann man das nicht erkennen, die ihn auf satte 3.900m anhebt.

Auf der Suche nach der "richtigen" Welle fliegt er Richtung Osten und trifft an der Aiguille de Scolette auf die ersehnte Welle. In knapp 4.300m sucht sich Herby die nächste Welle, noch weiter im Osten am Col d´Etache geht es dann hoch bis auf 4.600m!

Mit so einer Höhe lässt sich dann leicht planen, wie man weiterfliegen will. Und wie das immer so ist, findet man eine Welle, dann ist die nächste nicht weit, Herby fliegt geschickt an der tragenden Linie entlang und verliert nur wenig Höhe bis er etwas östlich der Tête du Peyron erneut eine Welle findet, die er bis auf 4.400m nutzt.

Zielstrebig fliegt er jetzt zum Mont Viso, der im Frühjahr nur selten zu erreichen ist, je nach Schneelage findet sich dort keine oder nur wenig Thermik, die es erlauben würde, gefahrlos bis zu diesem Koloss zu fliegen, der die anderen Berge um ihn herum wie Hügel erscheinen lässt. Auf halbem Weg dorthin findet sich noch mal Steigen bis auf 4.500m und dann ist er erreicht.

Selten kann man auf diesen Berg, der 3.841m hoch ist von oben herabblicken, Herby ist es heute vergönnt, er dreht eine Runde über der Spitze des mächtigen Berges, an dessen Fuss der Po entspringt.

Der Rest des Fluges ist schnell erzählt, ohne große Umwege fliegt die ASG 29 zurück zum heimatlichen Flugplatz, baut über Valernes die noch reichlich vorhandene Höhe ab und landet nach 6:40 Stunden und 333 km auf der 19 Dure.
Was für ein Erlebnis, das Foto von Herby zeigt den Mont Viso von oben!

Uber dem Mont Viso - Quelle: Herbert Schultz
Uber dem Mont Viso - Quelle: Herbert Schultz
Wetter 23.03.22
Wettervorhersage für den 23.03.2022

Mittwoch, 23.03.2022

Auch heute sind wieder nur zwei OLC Flüge gemeldet, warum fliegen oder melden die anderen Werdenfelser, die sich in Sisteron aufhalten, ihre Flüge nicht? Oder fliegt außer den Beiden gar keiner? Wo ist Lisa, warum fliegt Barbara nicht, warum fliegt Klausi nicht? Fragen über Fragen und die Freunde hüllen sich in Schweigen. Schade, ich hatte mich darauf gefreut, täglich berichten zu können, aber ohne Nachrichten von Euch liebe Freunde hat das nur wenig Sinn.

Aber nun zu den Flügen vom Mittwoch, die Vorhersage war ja nicht ganz so schlecht und die Flüge führten beide bis weit in den Norden und MIchi hat dann ja auch noch den Süden der Seealpen besucht, deshalb setzen wir uns heute wieder mal zu ihm ins Cockpit.

Die MW startet um 11:02 Uhr und klinkt an der Jorasse in 1.600m aus. Die Wettervorhersage für den Tag war mäßig, aber was heißt das schon. sieht man sich die Vorhersage von Alptherm für Briançon Queyras Ubaye, also das Gebiet, in dem wir uns üblicherweise hauptsächlich bewegen, an dann kann man heute mäßige Thermik erwarten, wobei mäßig um die 3 m/s bedeutet.

Der Beginn ist ähnlich schwierig wie gestern, Trainon, Authon, Auribeau, Les Nibles und schließlich die Crête de Liman bieten nur maximal 1.800m bis 2.100m Höhe an der Südostwind dominiert immer noch. Am l´Ubac geht´s dann erstmals auf etwas komfortablere 2.650m hoch. Aber so richtig hoch kommt die ASG29 dann am Pic Bernadez, der ist etwas nördlich der Aiguillettes im Parcour zu finden, nach ein, zwei Korrekturen pendelt das Vario um die 3 m/s und hebt den Flieger auf satte 3.400m.

Michi lässt die Petite Séolane aus und holt sich in der großen Kuhle westlich des Grand Bérard wieder ein paar Meter und verlässt das Barcelonnettetal in 3.500m Richtung Norden. Am Col de Vars geht´s dann schon auf 3.800m, das scheint ein wirklich guter Tag zu werden. Erst am Col de Montgenèvre holt sich Michi wieder Höhe und in 3.500m stürmt die ASG29 weiter voran.

2 Stunden sind seit dem Start vergangen. Am Tunnel de Fréjus Abflug in 3.500m Richtung Roc Noir, weiter in 3.700m nach Bonneval-sur-Arc und noch ein Stück bis zum Col de l´Iseran, dann scheint es nicht mehr ratsam zu sein, noch weiter zu fliegen, jedenfalls kehr Michi um und fliegt am Nordrand des Modanetals bis zur Aiguille de Péclet, zur gleich Zeit als die MW dort ankommt, müht sich auf der gegenüberliegenden Seite am Tunnel de Fréjus Herby ab um genügend Höhe für den Sprung über das Tal zu holen. Schließlich bleibt er auf der Südseite und findet prompt am Lac Mont Cenis eine kleine Welle, die es ihm erlaubt in über 4.000m bis kurz vor den Col de l´Iseran zu fliegen. Aber folgen wir weiter Michi, der inzwischen das Modanetal überquert hat und weiter nach Süden fliegt.

Mit hoher Schnittgeschwindigkeit und nur wenigen Kreisen am Col d´Izoard und östlich des Prachaval donnert er zurück ins Tal von Barcelonnette, rast an der Nordseite entlang um endlich an der Gipière einen satten Bart zu ziehen, von 2.200m bis auf 3.100m in wenigen Minuten, der Zeiger des Varios löst sich nur hin und wieder von der 5m-Marke, was für ein Knaller.

Weiter geht es entlang des Parcours, kein Kreis bis zum Cheval Blanc, dort sind nur noch 2.400m übrig, der Bart mickrig, so dass nach ein paar Kreisen in 2.500m der Entschluss fällt, weiter zu fliegen. Aber auch an der Coupe regt sich nichts, weiter zum Beynes, auch nix, zurück zur Coupe mittlerweile nur noch 1.800m hoch, der Hang trägt wenigstens, am Cheval Blanc immer noch nichts, wieder zurück zur Coupe, langsam sollte Michi was einfallen, sonst...

...endlich an der Coupe ein schwacher Bart der wenigstens auf 2.000m hilft, das reicht gerade so um sich vorsichtig mit bestem Gleiten Richtung Heimat zu verabschieden. Ankunft in Valernes in 900m. Puhh, das ging gerade noch mal gut.
Ansonsten, mit 200m weniger hätte nur noch die Flucht nach St. Auban aus der Patsche geholfen.

Fazit: Tolle Bedingungen im Norden, Abflug und Endanflug schwierig und besonders der Endanflug vermutlich
schweißtreibend. Strecke des Tages: 430 km in 6 Stunden und 20 Minuten.


Donnerstag, 24.03.2022

Ein Hammertag! Die Wettervorhersage von Alptherm machte schon Hoffnung auf einen guten Tag. Dass er so gut werden würde, hat sicher überrascht.

Wir setzen uns heute wieder in das Cockpit von Michis ASG29, denn dieser Flug ist wohl der Traum jedes Frühjahrsfliegers. er ging bis zum Matterhorn, dann zum Mont Blanc und schließlich in einem weiten Bogen nach Westen, vorbei an Grenoble und über das Vercors zurück nach Sisteron. Ein wahrhaft gigantischer Flug.

Er beginnt 30 Minuten früher als der gestrige und der Schlepp geht dieses Mal bis zum Trainon, erst in 1.750m wird geklinkt. Am Authon kein Höhengewinn, am Auribeau hoch auf 2.200m! Les Nibles 2.500m, ungewöhnlich, am l´Ubac erstmals auf 3.000m, der Beginn ist also weitaus weniger problematisch als die Tage vorher. Bisher dominiert immer noch der Südostwind, wie man am Versatz während des Kurbelns deutlich sieht.

Der weitere Weg hat offenbar den früher üblichen Vormarsch nach Norden über den Parcour, Morgon, Guillaume und Clotinaille völlig verschwinden lassen. Heutzutage fliegt man von der Aiguillette direkt zum Grand Bérard, zur Not nimmt man noch das Steigen an der Petite Séolane mit, heute aber braucht es an diesem Berg keinen Kreis, am Grand Bérard fliegen wir in 3.400m ab.

An der Crête d´Agnés etwas nordöstlich von Vars deutet sich dann bereits an, dass es ein Supertag werden könnte 4.050m werden erreicht. Mit sehenswerter Konsequenz fliegt Michi schnurstracks mit 180 - 200 km/h bis zum Jafferau! Abflug dort in 3.900m. Beim Flugplatz Sollières quert die ASG29 das Modanetal, hinüber zum Dent Parachée. Knapp 2 Stunden sind vergangen seit dem Start in Sisteron.

Weiter zu den Schluchten des Roc Noir, dort findet sich eine tragende Linie (Welle?) die bis Bonneval-sur-Arc reicht, von dort aus über den Col de l´Iseran geht es mit hoher Fahrt weiter zu den westlichen Gipfeln des Gran Paradiso und an der Grivola holt sich Michi wieder Höhe, Abflug in 3.800m, das reicht locker zur Querung des Aostatales.

Von Valpelline bis zum Matterhorn sind es dann schon noch erkleckliche 30 km, Michi folgt dem ansteigenden Grat holt bei jeder Gelegenheit noch mal ein paar hundert Meter und erreicht schließlich um 13:50 Uhr in 4.000m, 3 Stunden und 20 Minuten nach dem Start, das ersehnte Ziel, das Matterhorn, das ihn immer noch um ca. 480m überragt! Die Fotos von der Spitze sind jedenfalls sensationell und wir bedanken uns hier schon mal für die Überlassung dieser gestochen scharfen Bilder vom wohl meistfotografierten Berg der Alpen.

Noch ein kurzer Flug Richtung Osten und dann geht es schon wieder weiter, der höchste Berg der Alpen wartet schon auf den Besuch! Immer wieder holt sich Michi beim Flug nach Westen mit ein paar Kreisen einige Meter, pendelt zwischen 4.000 und 4.200m in diesem Gebiet kann man wirklich jeden Meter Höhe gut gebrauchen, schließlich muss man noch einen weiten Weg zurück nachhause einplanen.

Vorbei an Courmayeur und Bourg-St.-Maurice findet sich kein Steigen mehr, erst etwas südwestlich an einem "Hügel" findet sich ein Bart, der von 2.900m bis auf 3.400m hinauf hilft. Von dort aus sinkt die ASG29 unaufhaltsam immer weiter ab, kein Steigen weit und breit, les Bauges tote Luft, erst südlich von Chambéry, am Mont Granier in 2.080m kurvt Michi endlich ein, kann aber nur 200m klettern, weiter nach Süden, das wird noch spannend werden.

Erst an der Dent de Crolles, auf halbem Weg nach Grénoble gelingt wieder ein Höhengewinn und mit 2.630m lässt sich dann doch ein schönes Stück weiterfliegen. An der Chamechaude knapp nördlich von Grénoble findet sich dann ein Bart, der bis auf 3.050m hochgeht. Die Hoffnung nachhause zu kommen wächst.

Der Parc Nationale de Vercors ist ja nicht gerade berühmt für seine thermischen Eigenschaften, man fliegt eher selten dort rum, die vielen Suchkreise der MW führen nur selten zu einem nennenswerten Höhengewinn. Östlich des Mont Aiguille geht´s mühsam von 2.000m hoch auf 2.400m.

Am Nordrand des Col de la Croix Haute, der ja nicht so wirklich hoch ist findet Michi dann den entscheidenden Bart, der erst in 2.950m endet, geschafft! Das muss reichen um zurück nachhause zu kommen. An der Westflanke des Pic de Bure werden 3.250m erkurbelt der Rest ist reine Erleichterung und Freude über diesen wirklich tollen Flug. Nach 7 Stunden und 16 Minuten ist die MW wieder zuhause angelangt. Die Speisekarte des Le Zinc (für ältere Sisteronfahrer, das ist das frühere Le Janus) winkt mit tollen Gerichten, da spielen nach so einem Tag dann auch die Preise keine Rolle mehr!

Lass es Dir schmecken Michi!

Ach, und bevor ich´s vergesse: "Morgen wird´s noch besser!"


Vielen Dank, liebe Freunde!

Herzlichen Dank an alle Freunde in Sisteron, die mir zum 76. Wiegenfest gratuliert haben. Michi Wetzel hat mir eine Auswahl von Fotos der Gratulanten zukommen lassen. Ich bin, wenn ich diese so betrachte, nicht der Einzige, der um ein paar Haare ärmer oder grauer geworden ist, so im Lauf der Jahre, ohne das despektierlich zu meinen.

Ich hoffe wir werden uns bald wiedersehen, entweder dieses Jahr im August oder auch nächstes Jahr im März, wenn dieses verfluchte Corona hoffentlich endlich vorbei sein wird. Ciao bis dahin und bleibt gesund und viele schöne Flüge wünsche ich Euch!

Alptherm meint es wird gut!
Alptherm meint es wird gut!

Freitag, 25.03.2022

Tatsächlich ist es heute noch besser als gestern so scherzhaft behauptet. Unsere beiden Werdenfelser Herby und Michi haben jeweils phantastische Flüge gemacht, es fällt schwer, einen davon herauszupicken, deshalb habe ich mich entschlossen, hauptsächlich über Herbys Flug zum Matterhorn zu berichten und immer wieder auch Michis unglaublichen Flug bis weit ins Wallis zu beschreiben, insbesondere seine spannende Rückkehr über den Theodulpass und die "fast" Versenkung bei Oulx.

Also los geht´s:

Herby startet, wie immer, als Zweiter gegen 11:00 Uhr. Da ist Michi schon eine Stunde unterwegs und fliegt gerade den Grand Bérard an. (Eben ruft mich Herby an, und erklärt mir, dass er keineswegs eine Stunde später gestartet ist als Michi und in Wirklichkeit immer ziemlich mit ihm beieinander war, ich hab mir die IGC Dateien angeschaut, Michis Logger ist auf Timezone 0.0 eingestellt, Herbys auf 1.0, deshalb sind die Flüge auf SeeYou eine Stunde auseinander, das tut dem Bericht ja keinen Abbruch und ich will das jetzt nicht mehr korrigieren, nix für ungut, Herby) Die Route kennen wir nun schon fast auswendig, Trainon, Authon, Auribeau, Blayeul, l´Ubac, Aiguillette, Petite Séolane und Grand Bérard, Abflug von Herby dort in 3.750m etwas mehr als eine Stunde nach dem Start, das fängt sehr, sehr gut an!

Zu diesem Zeitpunkt hat Michi schon das Modanetal gequert und fliegt am Roc Noir vorbei zum Col de l´Iseran. Herby hat am Col de Vars einige Kreise gemacht und steigt nun am Col d´Izoard auf 3.800m, Michi nähert sich derweil schon der Grivola!

Die 90 holt sich am Jafferau genügend Höhe um zum Col de l´Iseran weiterzufliegen, Michi kurbelt derweil bei Valpelline auf der Nordseite des Val d´Aoste. Kurioserweise kurbeln beide fast immer gleichzeitig und fast immer gleich hoch, aber eben durch ca. 90 km getrennt. Sie sind auch im Schnitt gleich schnell, so dass sich der Start von Michi, eine Stunde früher, einfach nicht aufholen lässt.

Um 13:15 passiert Michi das Matterhorn, denkt sich wohl, da war ich ja gestern schon, also schau´n wir mal, wie es weiter im Norden so ausschaut! Herby holt sich an der Grivola die erforderliche Höhe zur Querung des Aostatales, die kostet ihn viel Höhe und so muss er sich aus 2.800m an der 2.857m hohen Tête d´Arpisson wieder hocharbeiten, das kostet ein wenig Zeit, aber schließlich sind wieder komfortable 3.950m auf dem Höhenmesser.

Zur gleichen Zeit hat Michi seine Erkundung der Walliser Alpen schon wieder beendet, hat am Hübschhorn, 35 km nördlich des Matterhorns, umgedreht und fliegt in über 4.000m am gewaltigen Dom, der mit 4.545m das Matterhorn noch übertrifft (!) vorbei wieder nach Süden. Das Foto von dort, werden wir in der Galerie noch bewundern können.

Beinahe wären sich die beiden ASG29 begegnet, während Michi südlich am Matterhorn vorbei wieder Richtung Heimat fliegt, kurbelt Herby keine 5km weg um noch ein paar Meter zu holen für den besuch am Mont Cérvin. Die Passage des 3.295m hohen Theodulpasses hat doch einige Nerven gekostet, Michi meinte dazu: "Arschbacken zusammenkneifen und los." Mit 3.450m war´s dann aber geschafft, 150m über dem Grat, Respekt.

Herby bricht den Versuch direkt an den Riesen heran zu fliegen, nach mehreren Versuchen, genügend Höhe dafür zu erkurbeln ab und wendet sich, knapp 7km südöstlich wieder dem Rückflug zu. Aber ich denke, das kann man mit, "heute war ich am Matterhorn" sicher durchgehen lassen.

Nachdem die 90 an der Tête d´Arpisson wieder auf 4.200m geklettert ist, fliegen die beiden mit wenig Abstand zueinander gemeinsam nach Süden, Michi etwas weiter westlich, Herby etwas östlich. Michi kurbelt an der Grivola auf sage und schreibe 4.400m, Herby an der gleichen Stelle 5 Minuten später fast genauso hoch! Dem Heimweg scheint nichts mehr im Wege zu stehen.

Michi fliegt also mutig und schnell voran und versenkt sich dabei bei Oulx im Susatal auf knapp 2.800m, das wird noch mal knifflig. An den Ostausläufern des Chaberton klettert er mühsam wieder hoch. Herby, wie immer etwas vorsichtiger, holt sich am Lac Mont Cénis 3.800m!

Am Jafferau treffen die beiden dann zusammen, der eine in 2.600m, der andere in 3.400m, manchmal gewinnt auch der Vorsichtige! Als Michi endlich in 3.400m den Jafferau verlässt, ist Herby bereits am Janus östlich von Briançon angekommen. Satte 25km hat also dieser Absaufer gekostet.

Herby kurbelt am Col d´Izoard auf unglaubliche 4.460m, nutzt die Höhe um ohne Kreis bis zum Pic de Bure zu fliegen, danach schaut er noch einmal ins Vercors, dreht bei Kilometer 60 von Sisteron um und fliegt gemütlich nachhause, Michi hat sich für den Parcour entschieden, etwas südlich der Trois-Évêchés dreht auch er um und landet nach abenteuerlichen 7:35 Stunden wieder wohlbehalten auf der Piste 19, 40 Minuten später trifft auch Herby ein und dieser Tag ist Geschichte.

Michi hat 611 km auf der Uhr mit einem Schnitt von 82,91 km/h
Herby hat 560 km geschafft mit einem Schnitt von 82,71 km/h.

Gratulation an beide Piloten, solche Flüge bekommt man nicht geschenkt, hohes fliegerisches Können, Mut, Vorsicht und vor allem Erfahrung sind erforderlich um diesen Sport auszuüben. Beide verfügen über alle diese Voraussetzung in großem Maße.

Morgen, morgen kann es doch unmöglich noch besser werden, oder vielleicht doch?

Jedenfalls ist am Samstag endlich Arne dabei, das Starterfeld ist völlig in der Hand der SFG Werdenfels, wie man auf den Fotos sieht!

Nachtrag 25.03.22

Im Freudentaumel über die beiden gelungenen Flüge von Michi und Herby habe ich völlig übersehen, dass heute auch Barbara in der Luft war. Sie hat eine ganz andere Strecke bewältigt als die beiden "Matterhornexperten", aber kaum weniger schön!

392km standen zum Schluss auf der Uhr nach 5:50 Stunden. Schauen wir uns gemeinsam an, wo sie überall war. Start um 1/2 11 Uhr, Schlepp zum Trainon, dort erst mal hoch auf 2.000m, weiter zum Authon, Abflug in 2.500m am Auribeau kein Kreis, an der Crête de Liman holt sie sich ein paar Meter bis auf 2.300m folgt dem Grat zur Spitze des Blayeul und fliegt von dort in 2.600m ab Richtung Grand Puy bei Seyne dort geht´s auf 3.100m, weiter geht´s dann quer über den Parcour, direkt zur Gipière, die 3.600m bietet. Dann folgt sie dem Grat Richtung Osten und versucht noch vor dem Grand Bérard den Abstecher nach Norden zum Pic St. André, dort findet sich aber nichts, also ein Stück zurück, auf dem Rückweg dann überraschend ein kräftiger Bart, der auf 4.100m hochhilft.

Die Höhe reicht um ohne Kreis bis zum Col d´Izoard vorzudringen, dort geht´s wieder auf 4.100m weiter zum Jafferau bei Bardonecchia, dort dauert es eine Weile, bis sie das gute Steigen findet, schließlich aber kurbelt die LS-8/18 auf 3.800m, das reicht bis zum Col d´Etache, einige Zeit fliegt sie am Südrand des Modanetals entlang, wagt aber letztlich nicht den Sprung in die Maurienne, sondern wendet den Bug wieder nach Süden. Am Nordende des Val de Prés nimmt Barbara einen etwas schwächeren Bart mit bis auf 3.100m, entlang des Grates finden sich dann noch mal 3 m/s auf 3.900m, das verlockt zum Flug in die`Écrins!

Am Col de Granon ein paar Kreise, dann an der Cime de la Condamine hoch auf knapp 4.000m und dann rein Richtung Montagne des Agneaux, das ist die gigantische Felswand nördlich des Mont Pelvoux, von dort hat man eine wunderbare Aussicht auf den höchsten Berg der Écrins.
Schließlich wendet die YI umfliegt den Pelvoux im Süden und strebt zum Val Gaudemar. Am Pic Turbat holt sich Barbara wieder 4.100m überquert den Lac du Sautet, hin zum mächtigen Massive de l'Obiou, 3.800m werden hier erkurbelt.

Damit kann man schon ein schönes Stück ins Vercors einfliegen, den Mont Aiguille betrachten und dann in einem weiten Bogen nach Westen die Glandasse von Norden her anfliegen, hier geht die Thermik natürlich nicht so hoch, wie in den Écrins, dafür ist das Gelände aber auch niedriger. In 2.600m wendet die YI den Bug Richtung Heimat, Etwas nördlich des Col de Cabre Abflug in 3.100m, noch ein wenig Lustfliegen am Pic de Bure, rüber zur Chabrières, an der Tête de Lucy hoch auf 3.400m und dann über die Dormillouse und das Val Bayons zurück nachhause.

Nach fast 6 Stunden landet die LS 18/18m sicher auf der Piste 19 und Barbara steigt sicher sehr zufrieden aus. Schöner Flug, schöner Tag, Herz was willst Du mehr!


Die Vorhersage für Samstag ist auf Alptherm noch besser, als für die vorhergehenden Tage, im gesamten Alpenraum werden mäßige bis gute Bedingungen vermeldet. Wenn da der eine oder andere auf die Idee kommen würde, zum Beispiel von Ohlstadt nach Sisteron nicht mit dem Hänger zu fahren sondern mit dem Flieger direkt hinzufliegen, würde mich das nicht wundern.

Vorhersage für den 26. März 2022

Samstag, 26.03.2022

Der Tag war sehr, sehr gut, aber nicht überall in den Alpen. Von den Wetterbedingungen profitierten vor allem die Piloten, die in Norditalien starteten und nach Osten, dann weit nach Westen und unter Vermeidung der französischen Seealpen wieder nachhause flogen.
Giorgio Galetto startete in Thiene und flog phantastische 890 km weit.

Dass es dort, etwa 15 km nördlich von Vicenza und knapp 50 km nordöstlich von Verona überhaupt einen Segelflugplatz gibt, war mir bisher noch nicht bekannt. In Südfrankreich wurde die weiteste Strecke von Puimoisson aus geflogen, Tobias Welsch und Alex Hörmann vermieden mit ihrem Arcus M aber gleichfalls die Seealpen und flogen 692km weit am Westrand der Alpen, hoch bis zum Genfer See und zurück!

In den Seealpen waren die Bedingungen alles andere als vorhergesagt und schon gar nicht einfach. Die einzigen beiden Spitzenpiloten der Werdenfelser, die den Tag adäquat nutzen konnten, waren Lisa und Arne. Von diesen beiden Flügen wollen wir berichten. Nebenbei sei noch gesagt, dass Michi in seiner WhatsApp Nachricht an uns noch mitteilte, dass er für den OLC das Modanetal blau eingefärbt habe. Wer sich seinen Flugverlauf ansieht, versteht was er damit meint. Er hat sich tatsächlich länger und niedriger im Modanetal aufgehalten, als er sich das vermutlich gewünscht hat.

Jetzt aber zu Lisa und Arne:

Lisa startet als Nummer 1 um 11:03 Uhr und klinkt an der Jorasse in 1.900m, Arne folgt 6 Minuten später und hängt am Trainon in 1.650 m aus, dort ist Lisa inzwischen auf 2.200 m gestiegen und fliegt zum Authon, der geht ganz ungewöhnlich schon am Westende, die Windanzeige von SeeYou zeigt 053°/13 km/h, weiter zum Auribeau dort auf 2.500 m Ostwind mit 15 km/h. Solche Ostlagen sind bei den Einheimischen nicht sehr beliebt, sie setzen sich an solchen Tagen lieber in die Sonne und genießen ihren Pastis, daher gibt es auch wenig Erfahrungswerte.

Bei Les Nibles schafft es die 1D auf 2.900 m, Arne erwischt diesen Bart nicht und fliegt in 2.200 m weiter zur Crête de Liman und kurbelt dort auf 2.500 m hoch. Lisa kommt zwar über dem Blayeul an, dort ist aber keine Thermik, auch am l´Ubac ist Ruhe, Arne verlässt den Blayeul in 2.700 m, Lisa muss an der Aiguillette weit unter der Spitze in 2.100 m wieder anfangen.

Während Lisa endlich wieder in 2.600 m angelangt ist, holt Arne am Grand Puy nochmal ein paar Meter und schließt zu Lisa auf. Nach einem kleinen Schlenker zum Pic Bernadez dreht Lisa wieder Richtung Osten, Arne findet mitten über dem Tal zwischen Parcour und Petite Séolane Steigen bis auf 3.100 m, Lisa fliegt an dieselbe Stelle und kurbelt hoch auf 2.800 m.

Spätestens jetzt muss beiden klar sein, dass dies kein Tag wie jeder andere gute Tag ist. Die Bärte stehen offenbar nicht dort, wo sie normalerweise zu finden sind. Arne ist jetzt 6km voraus und 400 m höher, er fliegt an den Graten entlang am Grand Bérard vorbei, ohne Steigen zu finden. Lisa steigt am Grand Bérard bis auf 3.300 m und folgt Arne auf dem Fuss.

12:30 Uhr und erst am Col de Var, um diese Zeit war gestern Michi schon fast am Modanetal. Der Tag ist schwierig. Beide sind jetzt zwar gleich hoch (3.000 m) aber Arne ist 15 km voraus und passiert gerade den Col d´Izoard. Am Mont Genèvre kurbelt Arne auf 3.250m, Windanzeige 075°/15km/h. Sieben Minuten später ist auch Lisa dort angekommen und holt sich 3.200 m, Arne ist weiter geflogen zur Ostseite des Jafferau und poliert dort den Osthang in 2.900 m kommt aber keinen Meter höher. Erst an der Kuhle 5 km weiter nördlich kommt die VV wieder auf knapp 3.300 m hoch.

Lisa spart sich das turnen am Hang und kommt Arne wieder etwas näher, aber...

...während die VV am Lac Mont Cénis auf 3.200 m steigt, entschließt sich Lisa den Kurs rabiat zu ändern, sie fliegt mutig am Nordrand des Susatals nach Osten! Etwas östlich vom Rocca Melone geht´s hoch auf 3.400 m, richtig entschieden! Die VV kämpft sich am Grand Roc Noir mühsam auf 3.150 m hoch. Dann endlich 4 km weiter östlich findet sich am Osthang ein Bart, der auf 3.550 m trägt. Lisa ist 20 km östlich von Arne bei Balme in 3.150 m angekommen. Balme, das ist in dem Tal nördlich vom Susatal.

Es ist 14:00 Uhr, Lisa ist eine weitere Bergkette nach Nordosten vorgedrungen, die Namen der Gipfel dort werden immer "italienischer", Madonna die Ciavanis heißt die Kapelle auf dem Gipfel, über dem Lisa auf 3.650 m hoch kreist. Arne ist derweil am Col de l´Iseran angekommen und 3.450 m hoch.

Schließlich treffen die Beiden wieder zusammen bei den östlichen Ausläufern des Gran Paradiso und fliegen jetzt gemeinsam weiter nach Nordosten, kurbeln am Ostende des Aostatales am Punta della Bandiera, weiter zur Corno d´Otro, von dort sieht man auf den Ort Alagna Valsesia im tiefsten Piemont herunter. Arne fliegt noch 3 km weiter, dann wendet auch er und fliegt hinter Lisa her. Am Colle di Palasina kurbeln die Beiden gemeinsam auf 3.700 m.

Wer sich jetzt fragt, woher hat der Erzähler wohl alle die Namen dieser Berge her, der kann selbst nach ihnen suchen auf der folgenden Website, wo alle diese Namen zu finden sind!

Mapcarta.com

In enger Formation fliegen die Beiden jetzt nach Südwesten zurück, an der Rosa dei Banchi geht´es wieder auf knapp 3.500 m hoch. Bei San Lorenzo finden beide getrennt einen Bart, nur um sich knapp nordöstlich von Noasca (Piemont) wieder zu treffen.

Lisa hat wohl genug vom Formationsfliegen und sucht sich an der Punta Rossa di Sea einen eigenen Bart, während Arne 4 km weiter westlich an dem Zacken mit dem schönen Namen Uia di Ciamarella kurbelt. Lisa folgt ihm schließlich dorthin, aber die VV fliegt schon weiter ins Susatal, die 1D hinterher.

An der Tuas Venezia treffen sich die JS-1C und die LS8/18m wieder und steigen gemeinsam auf 3.650 m, das reicht bis weit über das Susatal hinaus, Erst am Chaberton, östlich von Briançon holen sich beide wieder Höhe, Abflug in 3.200 m quer über Briançon hinweg zur Westseite des Tals von Argentière. Auf halbem Weg zwischen Argentière und La-Roche-de-Rame findet Lisa einen Bart mitten über dem Tal, der auf 3.300 m hoch hilft.

Das reicht jetzt ganz locker nachhause. Beide machen noch ein paar Kilometer für den OLC, kehren aber etwas südlich von Saint-Auban um und landen schließlich kurz nacheinander gegen 18:30 Uhr auf der 19 von Sisteron.

Ich glaube, beide waren zum ersten Mal so tief im Piemont, wo man unter normalen Bedingungen noch nicht mal im Traum hinfliegt. Und wir durften, zumindest auf SeeYou mitfliegen. Vielen Dank dafür Lisa und Arne, lasst Euch das wohlverdiente Menü im Le Zinc schmecken!


Heimflug
coming home - Quelle: Herbert Schultz

Die obigen Bilder wurden uns von Barbara Meyer, Klaus Hofmann und Michi Wetzel zur Verwendung auf der Website überlassen. Dafür bedanken wir uns ganz herzlich und hoffen auf weitere Fotos von dieser traumhaften Gegend im Süden Frankreichs!


Sonntag, 27.03.2022

Heute lag die Vorhersage von Alptherm, was Südfrankreich betrifft wohl komplett daneben. Wenn Lisa nach 2 Stunden wieder landet, Michi nach 4 und Arne nach 4:30 und keiner so richtig weit weggeflogen ist, dann spricht das für sich. Es gibt also nichts zu berichten, außer das Herby überhaupt nicht gestartet ist und damit die wohl beste Wahl getroffen hat. Wollen wir hoffen, dass es morgen wieder besser wird.


Montag, 28.03.2022

Heute endlich wieder ein ganz normaler durchschnittlicher Thermiktag, wie er in Südfrankreich im Frühjahr beinahe täglich erwartet werden kann. Arne hat den verfübaren Wetterraum gut ausgenutzt und mit 624 km die größte Strecke der Werdenfelser Piloten geflogen.

Gefolgt von Lisa mit 580 km und Michi mit 569 km. Um auch mal den Raum östlich von Sisteron kennenzulernen, setzen wir uns heute ins Cockpit der JS1-C 21m von Arne und fliegen mit!

Die JS1-C startet kurz vor 12 Uhr Sommerzeit und lässt sich zum Trainon schleppen. Arne klinkt in 1.600 m und kurbelt nach einigen Suchkreisen erst mal auf 2.000 m es ist Südwind, also eine andere Wetterlage als an den letzten Flugtagen. Folgerichtig gleitet die VV nachdem sie ziemlich nach Norden versetzt wurde zum Jouère und weiter zu Les Monges, findet auf halbem Weg dazwischen ein gutes Steigen auf 2.600 m.

Weiter zum Blayeul, 2.700 m, Trois-Èvéchés 2.900 m und südlich vom Col d´Allos finden sich 3.100 m der Osten der Seealpen lockt und Arne fliegt dort ohnehin gerne rum. Also weiter gen Italien! An der Cime de Sistron mitten im Nationalpark Mercantour klettert die VV auf 2.800 m, am Mont Autcellier geht es dann erstmals wieder auf über 3.000 m hoch.

Am 3.097 m hohen Monte Matto dreht Arne schließlich um nach Westen, von dort bis zur italienischen Poebene sind es nur noch 30 km, die Stadt Cuneo ist noch 35 km weit weg, bis Sisteron sind es genau 100 km. An der Tête de l´Autaret geht´s hoch auf 3.400 m. Das ermöglicht den Schwenk nach Norden zum Col de Larche und weiter zur Mirandol.

Von dort entscheidet sich Arne für den weiteren Vorstoß nach Norden quer über das Queyras, am Col de la Crèche kurbelt er sich wieder hoch auf 3.070 m und stößt vor zum Janus, etwas östlich von Briançon, der 3.400 m bereit hält. Weiter über Montgenèvre und Jafferau zur Aiguille de Scolette, noch mal kräftig Höhe geholt bis auf 3.600 m und dann...

...nein, kein Sprung über das Modanetal, offenbar ist hier das gute Wetter zu Ende, denn Arne entscheidet sich, den Bug wieder nach Süden zu wenden. Über die Crête de Peyrolle und am Ostrand des Tals von Argentière gleitet er ohne weitere Kreise bis zur Clotinaille macht ein paar Kreise im schwachen Steigen und gleitet weiter zum Mont Guillaume, weiter zum Morgon und dann entlang des gesamten Parcours ohne Kreis und fast ohne Höhenverlust bis zum Chéval Blanc, weiter zur Coupe. Erst am Beynes benötigt er wieder etwas Höhe, denn das letzte Stück des Parcours hat dann doch einige Höhenmeter gefressen.

Weiter gehts entlang der Serres de Montdenier bis zum Ausgang des Grand Canyon. In 1.800 m wird es jetzt langsam Zeit wieder mal Steigen zu finden. Erst mit einem, dann mit eineinhalb, schließlich mit knapp 3 m/s trägt ein Bart am Südende der Serres de Montdenier wieder auf eine vernünftige Höhe von 2.700 m und gestattet den sorgenfreien Weiterflug nach Norden.

Wieder folgt die VV dem klassischen Parcour und braucht nur hin und wieder ein oder zwei Kreise um an den Trois-Èvéchés in 2.750 m anzukommen. Der Tatendrang von Arne ist noch nicht gestillt, über Morgon, Guillaume, Clotinaille und Fouran stösst er noch mal vor zur Tête du Peyron, mittlerweile ist es bereits 18:00 Uhr, langsam wird es Zeit an den Heimweg zu denken.

An der Tête de Lucy holt sich die JS1-C 3.300 m, das reicht bis zum Pic de Bure, dort wieder quf 3.100 m hoch, noch ein kleiner Schlenker über das Val Rosans zum Roc de l´Aigle und entlang des Mollard und La Baume Höhe abfliegen und nach diesem langen Tag gelingt auch noch die Landung auf der 19 in Sisteron um 3/4 8 Uhr, nach 7 Stunden und 50 Minuten und 10 Minuten vor Sonnenuntergang, stehen 624 OLC Kilometer auf der Uhr.

Puhh, es ist selbst auf SeeYou anstrengend, den Flügen von Arne zu folgen, aber wir hoffen es hat sich gelohnt und es war spannend für Euch, der südafrikanischen Orchidee namens JS1-C mit ihren 21 m Spannweite zu folgen.

Abendszene
Zeit nachhause zu fliegen

Dienstag, 29.03.2022

Heute gab es zwar einige wenige Flüge in Südfrankreich über 500 km und mehr, aber bei den Piloten der SFG Werdenfels war der Ehrgeiz nicht sehr groß, Alle drei starteten spät, Michi (MW) um 12:40 Uhr, Lisa (1D) 8 Minuten später und Arne (VV) folgte als letzter um 12:55 Uhr.

Wir wollen heute keinen einzelnen Flug herausgreifen, sondern verfolgen alle drei auf ihrem Flug rund um Sisteron. Alle drei starten auf der 19.

Alle drei klinken an der Jorasse, holten dort die ersten paar hundert Meter und fliegen in 2.100 m weiter Richtung Osten. Michi ist am Blayeul schon 2.600 m hoch, während die beiden anderen noch am Authon (Lisa) und der Jouère (Arne) kurbeln. Arne und Lisa fliegen schon wieder in Formation zum Blayeul und holen dort 2.900 m Michi ist derweil an der Petite Séolane in 3.450 m. Die 1D und die VV wählen den etwas weiteren Weg über die Trois-Évéchés zum Tal von Barcelonnette.

Michi stürmt voran über den Col de Vars und den Prachaval zur Tête du Peyron. Die beiden anderen folgen bis zum Prachaval, danach trennen sich die Wege von Arne und Lisa. Während Lisa beharrlich der Route von Michi folgt, setzt sich Arne ab zur Dourmillouse, nördlich des Fouran, nicht zu verwechseln mit der Dormillouse am Nordende des Parcours, auf der westlichen Talseite und findet dort offenbar eine Welle.

Michi wendet am Südrand des Modanetals und fliegt wieder zurück, Stolpert in eine Welle am Jafferau, in der sich auch Lisa tummelt. Arne ist inzwischen auf 5.600 m geklettert, Lisa und Michi auf 4.400 m und 4.200 m. Alle drei fliegen jetzt weiter nach Süden, wobei Arne naturgemäß die Nase vorne hat, auf Grund der größeren Höhe. Michi "wellt" noch ein wenig am Prachaval, Lisa kurbelt am Morgon und Arne fliegt geradewegs zum Roc de l´Aigle, Lisa und Michi folgen mit Abstand, Lisa ist 20 km hinter Arne, Michi wiederum 30 km hinter Lisa.

Die VV will offensichtlich zum Mont Ventoux, da war dieses Frühjahr noch keiner der Werdenfelser. Der erste Anlauf endet aber 13 km vor der Spitze mangels Höhe. Michi ist derweil einmal den Parcour runter bis zu den Trois-Évéchés und wieder zurück zur Dormillouse geflogen. An der westlichen Verlängerung des Chabre holt sich die VV noch ein paar Meter und fliegt dann zur Spitze des Mont Ventoux, wendet dort in 2.200 m und fliegt dann entlang der Grate nördlich des Val Jabron Richtung Heimat. Lisa hat schon etwas westlich des Roc de l´Aigle umgedreht und landet nach etwas mehr als 4 Stunden in Sisteron.

Arne folgt wenig später, Michi holt zwar noch etwas Höhe bei Sederon, aber das reicht nicht um noch zum Mont Ventoux zu fliegen, also Abmarsch nachhause. Um 18:30 sind alle wieder daheim bei uns in Südfrankreich.

Irgendwie merkt man, dass nach den Superflügen der ersten Woche ein wenig die Luft raus ist. Herby und Barbara sind schon wieder nachhause gefahren. Die restlichen Piloten werden bald folgen, dennoch wir berichten bis zum Schluss!

Mittwoch, 30.03.2022

Heute ist offensichtlich wetterbedingt Ruhetag. Der Wetterbericht für die restlichen Tage lässt ein wenig Hoffnung auf Mistral aufkommen. Das wäre natürlich ein schöner Abschluss des Fliegerurlaubs, wenn man noch ein wenig in 6.000 m über der Provence rumfliegen könnte. Der Bericht von wetter.com für die nächsten Tage:

Wetterbericht Sisteron

Während es in Sisteron heute noch dicht bewölkt ist, gibt es morgen und am Freitag einen Mix aus Sonne und Wolken. Allerdings bleibt es an allen Tagen tagsüber trocken. Die Höchstwerte liegen zwischen 16 Grad morgen und 6 Grad am Freitag. Morgen weht ein böig auffrischender Nordwestwind. Am Freitag nimmt der Wind zu und es treten stürmische Böen aus Nordwesten auf.


Les Mées
Die Hinkelsteine - Les Mées

Donnerstag, 31.03.2022

Der Mistral ist offenbar eingetroffen wie vorhergesagt, jedenfalls wimmelt es über der Provence von Segelflugzeugen, darunter auch die 3 Werdenfelser 1D, VV und MW. wie man auf dieser Website beobachten kann:

Spot the gliders!

Es macht richtig Spaß, wenn man sonst nichts zu tun hat, in Echtzeit mitzuverfolgen, wo sich unsere Piloten befinden. 13:16 Uhr, Arne hat die Lurewelle gefunden und steigt derzeit mit etwa 2 m/s auf über 3.000 m. Michi ist am Pic de Bure in knapp 3.000 m und hat wohl auch die Welle gefunden! Lisa ist nach Süden vorgestossen und fliegt ziemlich niedrig (1.600 m) das Val d´Asse an. So richtig gut scheint es aber nirgends zu sein, Michi ist wieder auf dem Weg nach Aspresmont, Arne ist nach Süden geflogen und nimmt jetzt Kurs auf Vinon. Jetzt klinke ich mich hier aus, die Hausarbeit wartet!

Eben habe ich noch mal einen Blick auf Spot the Gliders geworfen. Eine Stunde vor Sonnenuntergang ist Arne am Pic de Bure in 5.000 m, da wird es Zeit die Höhe abzufliegen, damit er bei Sonnenuntergang rechtzeitig am Boden ist! Michi und Lisa sind um 19:20 Uhr schon unter 2.000 m und auf dem Heimweg, Arne ist noch 3.000 m hoch.

19:30 Uhr, Lisa baut über Sigoyer die Höhe ab und geht in die Platzrunde, Michi ist auch gleich da, Arne turnt noch am Chabre rum in 2.500 m. Arne quert das Durancetal Richtung Platz, wir freuen uns schon auf die IGC Dateien, damit wir den heutigen Tag angemessen kommentieren können. Spannend war´s wohl in jedem Fall.

Wie versprochen kommentieren wir jetzt alle drei Flüge unserer Werdenfelser Piloten an diesem merkwürdigen Tag. Verfolgt man die Spuren der Flüge so denkt man unwillkürlich an einen Hühnerhaufen, so sehr jagen die drei im Durancetal hin und her und rauf und runter. Um die einzelnen Entscheidungen zu verstehen, müsste man wohl selbst in der Luft und dabei gewesen sein, nur von der Betrachtung auf SeeYou erschließt sich der Sinn vieler Entscheidungen nicht von selbst.

Jedenfalls war es wohl ein Mix aus Thermik und Welle, erst am späten Abend findet sich für Lisa und Arne dann DIE Welle am Pic de Bure, die auf über 5.000 m genutzt wurde.

Aber beginnen wir von vorne. Michi startet als Erster um 11:28 Uhr, gefolgt von Lisa, 5 Minuten darauf und schließlich Arne um 11:38 Uhr. Alle drei lassen sich zum Chabre schleppen. Michi klinkt schon über Laragne in 1.400 m aus, kurbelt auf fast 1.900 m und fliegt dann zum Nordhang des Chabre weiter. Lisa hängt erst am Chabre in 1.500 m aus. Beide folgen dem Nordhang nach Westen, Lisa kehrt bald wieder um, wohl um Höhe zu machen und Arne ist gerade erst angekommen in 1.350 m.

Die 1D und die VV machen ein paar Schleifen am Hang und folgen dann in ca. 1.800 m der MW, die etwa 7 km voraus und gleich hoch ist.Michi fliegt konsequent weiter an der Gräte, Arne und Lisa kurbeln am Col de Saint Jean um etwas mehr Höhe zu machen. Die MW ist jetzt 17 km voraus. Offenbar geht es aber dort nicht mehr recht weiter, so dass Michi umkehrt und wieder nach Osten vorfliegt. Die beiden anderen sind wieder am Ostende des Chabre angekommen. Während Arne jetzt dahin fliegt, wo Michi gerade herkommt, macht sich Lisa auf den Weg nach Serres, Michi biegt nach links ab und fliegt ebenfalls Richtung Serres.

Arne schafft sich einen ab, kommt aber am Grat des Chabre einfach nicht höher als 1.800 m, die anderen beiden aber auch nicht, Michi holt an der Arambre, dem Hausberg von Serres-la-Batie noch ein paar Meter und für die nächsten 20 Minuten suchen Lisa und Michi die Aspreswelle ohne durchschlagenden Erfolg. Immerhin ist Lisa jetzt erstmals über 2.000 m hoch

Arne glaubt eher an den Süden und entscheidet sich, zur Lure zu fliegen. Lisa ist inzwischen in 2.900 m und fliegt...

...nein, nicht zum Pic de Bure sondern nach Süden. Michi hat 3.100 m über Aspres erkurbelt und fliegt Richtung Pic de Bure. Arne ist am Roc de l´Aigle in 2.400 m und Lisa fliegt weder an die Berge im Westen noch an die in Osten sondern mitten über der Durance nach Süden. Eineinhalb Stunden nach dem Start ist Michi in 2.700 m am Pic de Bure, Arne in 2.500 m im Val Jabron und Lisa in 2.100 m am Gache.

Michi hat am Pic de Bure nichts gefunden und schleicht wieder nach Aspres zurück. Arne hat eine schwache Welle südlich der Lure gefunden in knapp 3.000 m fliegt er weiter auf das Plateau von Valensole. Lisa ist weiter östlich nach Süden vorgedrungen allerdings wieder unter 2.000 m. Bei Moustiers-Saint-Marie biegt sie in 1.480 m nach Westen ab. Arne hat etwas südwestlich des Lac Saint-Croix wieder nach Norden umgedreht und ist noch 1.700 m hoch.

Lisa holt sich am Ausgang des Grand Canyon 300 m und dreht auch wieder nach Norden. Michi ist am Lureeck angekommen und folgt dem Grat hoch zur Lurespitze. Arne hat St. Auban passiert und fliegt die "Eichhörnchenberge" hoch zum Authon. Lisa holt am Südende der Vaumuse etwas Höhe, so heißen die Eichhörnchenberge in Wirklichkeit.

Es ist jetzt halbdrei Uhr und alle drei sind seit einer halben Stunde deutlich unter 2.000 m unterwegs. Michi wendet am Mont Ventoux in 1.890 m und fliegt wieder Richtung Lure, da braucht´s schon gute Nerven, auch wenn die Nordhänge ganz zuverlässig tragen. An der Lücke zwischen Ventoux und dem Grat, der zur Lure geht sinkt die MW noch auf 1.650 m, bevor es dann wieder trägt. Arne kurbelt am Ginoux, östlich von La-Motte-du-Caire und Lisa fängt schon wieder am Gache in 1.600 m an.

Arne fliegt Richtung Gap Stadt und gewinnt unterwegs geradeaus permanent an Höhe, schließlich klettert er am Ostende des Pic de Bure auf 2.700 m. In der gleichen Zeit ist Lisa links abgebogen und zur Lure geflogen, dort trifft sie auf Michi der allerdings 600 m höher ist.und Richtung Digne-les-Bains weiterfliegt, am Cousson kommt er in knapp 2.000 m an. Arne verlässt den Pic de Bure ohne eine Welle gefunden zu haben.

Es ist halbvier Uhr, Lisa wendet am Mont Ventoux in 1.890 m, Arne kurbelt ein paar Kilometer nördlich von Heimatflugplatz auf 2.900 m und Michi folgt der Serres de Montdenier in 2.250 m bis über den Grand Canyon. Lisa hat die Lure am Ostende verlassen und fliegt durch ein sattes Lee Richtung Süden, das kostet ziemlich Höhe. Bei Ganagobie, etwas südlich von St. Auban trifft sie wieder auf Steigen und fliegt in 2.050 m weiter nach Südosten. Endlich sind alle wieder mal über 2.000 m, wenn auch nur 100 m.

Lisa wendet etwas später östlich der Südspitze des Lac Saint Croix in 1,860 m. Arne hat ein paar Kilometer westlich von Sederon umgedreht und fliegt wieder nach Osten und Michi fliegt an der Bigue ab Richtung Authon in 1.950 m.

Dreiviertelfünf Uhr, Michi kommt in 1.450 m am Chabre an, Arne fliegt in 1.700 m nahe St. Auban nach Süden und Lisa in 1.400 m von St. Auban nach Norden, findet dort nichts, versucht es weiter Nordöstlich, da ist auch nichts und so landet sie schließlich an den Hinkelsteinen von Les Mées in 970 m (!), das ist der Rettungsanker für alle, die nicht St. Auban landen wollen. 35 Minuten später ist die 1D dann wieder in einer passablen Höhe von 2.110 m, puhh, das war ein hartes Stück Arbeit.

Arne ist in dieser halben Stunde wieder bis südlich des Lac Saint Croix und zurück geflogen. Michi passiert den Rocher de Beaumont Richtung Serres. Arne findet die Lurewelle wieder in der er schon vor ein paar Stunden mal war, Lisa hat der Vorflug Richtung Norden viel Höhe gekostet, sie kommt am Gache in 1.400 m an, das ist immer noch besser als es Michi ergeht, er findet an der Arambre kein gutes Steigen, fliegt zurück zum Chabre und fängt dort in 1.160 m (!) wieder an.

Arne verlässt die Lurewelle in 3.300 m und prescht nach Norden. Um 18:00 Uhr treffen sich Lisa und Arne etwas südlich der "Badewanne", wie die Montagne de Saint Génis etwas despektierlich genannt wird in einer Welle, die beide auf 3.200 m hoch trägt, das reicht um es noch mal am Pic de Bure zu versuchen. Michi fliegt derweil noch mal an der Lure entlang. Die 1D und die VV holen an der Crête de Selles 3.800 m und stürmen zum Pic de Bure. Arne kommt als erster an der Tête de Clappe an und tatsächlich steht dort die Mutter aller Wellen.

Um kurz vor 7 Uhr erreicht Arne die größte Höhe des Tages mit 5.079 m, Lisa schafft noch 4.930 m, dann wird es Zeit die Höhe abzubauen, denn allzu schnell sollte man aus großen Höhen nicht absteigen, der Lack mag solche schnellen Temperaturänderungen nicht so besonders.

Michi findet am Roc de l´Aigle noch eine Welle bis auf 3.200 m aber die Zeit läuft und so fliegen alle drei langsam ihre Höhe ab und landen nacheinander, Lisa um 19:27 Uhr, Michi 4 Minuten später und Arne noch mal 5 Minuten später.

Ein ereignisreicher Tag mit vielen Tiefen und einigen Höhen ist zu Ende. Morgen soll der Mistral kräftiger blasen, dann wird es sicher leichter werden, die Wellen zu finden.

Wir werden berichten!


Freitag, 01.04.2022

Erster Blick auf Spot the gliders! Kein Segelflugzeug weit und breit über der Durance. Der Wetterbericht meldet geschlossene Wolkendecke über Sisteron und Windgeschwindigkeiten um die 50 km/h mit Böen bis 95 km/h. Offenbar kein Wetter um sich in die Luft zu begeben.

Ich habe auch keine Nachricht aus Sisteron, dass noch Flüge geplant wären, vermutlich packen die Kollegen ihre sieben Sachen zusammen und machen sich auf den Heimweg ins verregnete Bayern. Es hat mir viel Spaß gemacht, die Flugabenteuer von Lisa, Arne, Michi, Barbara, und Herby am heimischen Laptop mitzuerleben und ich hoffe Euch liebe Freunde von Joni´s Segelfliegerwebsite hat es auch gefallen.

Wir beenden heute die Berichterstattung vom Frühjahrsfliegen in Südfrankreich, wünschen allen Segelfliegern eine erfolgreiche, unfallfreie Saison mit vielen weiten, hohen und langen Flügen. Ciao, bis demnächst mal wieder!



Frühlingsgefühle

Der Frühling streckt seine ersten Fühler aus und wie immer seit fast 30 Jahren rüsten sich die üblichen "Verdächtigen" zum Urlaubsfliegen in Sisteron. Da ich selbst derzeit nocht nicht von zuhause weg kann, werde ich mich, schon um die Website ein wenig auf einen neuen Nachrichtenstand zu bringen, über den OLC informieren, wie es den "Tölzer Mädchen und Buben" dort ergeht.

Ich hoffe natürlich auf den einen oder anderen Bericht unserer Piloten und auch gegen schöne Fotos aus der wunderbaren Bergwelt der Seealpen wären willkommen.

Ich werde die Fliegerkameraden in Abständen darum bitten und hoffe, dass sie mich nicht hängen lassen, bis dahin gehabt Euch wohl und bleibt gesund!

Habt Ihr das gehört, Arne, Michi, Herby, Barbara, Lisa und Klausi?

Und vergesst nicht, die Sisteroner von mir zu grüßen, vielleicht fahren wir ja im August mal auf Urlaub runter, wenn es die Umstände erlauben. Und jetzt viel Spaß und schöne Flüge, Hals- und Beinbruch und was man sich sonst noch so wünscht unter Fliegerkameraden!

Über den Seealpen
Über den Seealpen


Reminiszenzen an Weihnachten

Früher, ja früher wurden im Aero Club München noch Weihnachtsfeiern abgehalten, wollen wir hoffen, dass es in den nächsten Jahren wieder möglich sein wird. Aus den Jahren 2005 bis 2009 habe ich aus meinem Fundus ein paar Bilder ausgesucht, die uns an bessere Zeiten erinnern sollen, viel Spaß beim betrachten und

Frohe Weihnachten wünsche ich allen meinen Segelfliegerfreunden

Gesundheit und ein Gutes Neues Jahr mit vielen erfolgreichen Flügen!

Flugzeugtaufe

Es ist zwar schon eine Weile her, aber die Flugzeugtaufe unseres Breezers hat mich dazu veranlasst ein kleines Video darüber zu machen. Das hat, gut Ding will Weile haben, ein wenig gedauert. Jetzt ist es fertig und kann auf der Seite Video angeklickt und angeschaut werden. Das Copyright habe ich dem Aero Club München zugefügt. Wer also den Film weiterverbreiten will fragt bitte den Webmaster des Clubs um Erlaubnis.

Viel Spass beim anschauen!



Peter Hakenesch

Peter Hakenesch
Peter Hakenesch

Liebe Freunde und Segelfliegerkameraden,

soeben hat uns die Nachricht erreicht, dass unser beliebter "Prof", Peter Hakenesch bei einem Flugunfall ums Leben gekommen ist. Peter war ein bescheidener, immer freundlicher und einsatzbereiter Fliegerkollege.

Prof. Dr.-Ing Peter Hakenesch, so wird er auf der Website der Hochschule München vorgestellt, Fachgebiete

Aerodynamik, Flugmechanik, Thermodynamik.

Unzähligen Studenten hat er die Prinzipien der Aerodynamik bei Flügen in Greiling, Schleißheim und zuletzt in Pömetsried in der Praxis demonstriert. Viele Male wurde der TWIN-Astir mit vielen roten Fäden auf den Tragflächenoberseiten beklebt und im Flug gezeigt, wie die Strömung laminar anliegt und beim erhöhen des Anstellwinkels turbulent wird und schließlich abreißt.

Auch im sonstigen Vereinsleben hat er keine Arbeit gescheut, bei den vielen Flugtagen des Aero Club München in Greiling war er derjenige, der sich nicht scheute, die unbeliebteste Arbeit zu übernehmen, an sein Engagement als Chef des Spülmobils von früh bis spät werden sich viele erinnern.

Chef des Spülmobils
Peter fährt Richard Skowronnek zur "Arbeit"!

Wenn Du schlechte Nachrichten verarbeiten musst, dann erinnere Dich an die guten Zeiten, die Du mit Deinen Kameraden verbracht hast, Sepp Hargesheimer hat aus seinem Fotofundus eine Erinnerung an unsere tollen Flugtage in Greiling während der Nullerjahre gefunden. Peter Hakenesch und Ralph Bürklin waren sich damals nicht zu fein, um das beschmutzte Geschirr unserer Gäste wieder blitzsauber zu waschen. Und wie man ihren Gesichtern ansieht, hat´s auch noch Spaß gemacht!

Spülmobiler in Aktion
Peter und Ralph bei der "Arbeit"!

Mit Peter Hakenesch verlieren wir einen Kollegen, nein, einen Freund, den wir schmerzlich vermissen.

R. I. P. lieber Peter, wir werden Dich nicht vergessen!



Tempus fugit!

Die Zeit, sie eilt im Sauseschritt und wir, wir eilen mit! Längere Zeit haben wir nichts mehr von uns hören lassen. Es geht uns gut, wir sind gesund, mit Ausnahme unseres kleinen Hundes. Lucky wird zunehmend dement und erkennt außer der Futterschüssel fast nichts mehr. Er hat keine Schmerzen, schläft viel und sucht die Nähe vom Herrle,

Bei der großen Hitze will er nicht spazierengehen und so gehen wir halt kurz vors Haus, bewundern die Feuerlilien, die in voller Pracht erblüht sind und gehen dann wieder in den vergleichsweise kühlen Garten, unter dem großen Apfelbaum ist es gut auszuhalten. Es weht ein kühlendes Lüftchen und so lässt es sich ganz gut leben.

Sobald es wieder was Neues zu berichten gibt, melden wir uns wieder. Bis dahin, schöne Flüge und bleibt alle gesund!

Feuerlilien
Feuerlilien im Vorgarten

Bernhardt Mages ist von uns gegangen

Bernhardt Mages
Ready for take-off

Bernhardt Mages, der Werkstattleiter, der Fluglehrer, der Mentor ist am 26. April 2021 still und friedlich für immer eingeschlafen. Ich kann gar nicht sagen, wie sehr ich diesen Menschen bewundert und geliebt, ja geliebt habe. Seine sanfte und ruhige Wesensart, sein Sachverstand und seine Geduld, selbst Menschen mit zwei linken Händen in der Werkstatt zu Erfolgen zu verhelfen, werde ich nie vergessen.

Auch als einer meiner wichtigsten Fluglehrer hat er mir immer wieder, nach fliegerischen Tiefpunkten, auf die "Flügel" geholfen und mich, mit meiner Begeisterung bei Erfolgen in meiner Fliegerkarriere, wieder auf den Boden zurückgeholt. Ganze Generationen hat er im Aero Club München an den Streckenflug und vor allem an den Wolkenflug herangeführt. Nicht ganz perfekte fliegerische Bemühungen, wie z. B. die meinen während der Ausbildung zum Wolkenflug im SF28 Tandem D-KHOO, hat er während eines Fluges unter der "Haube", als ich den künstlichen Horizont zum rotieren brachte, gelassen und ruhig kommentiert mit: "Jetzt beginnt der einfache Kunstflug."

Unvergesslich für mich, der gemeinsame Besuch des größten Fliegerevents der Welt in Oshkosh/Wisconsin im Jahr 2001.

Den letzten gemeinsamen Flug absolvierten wir mit dem nagelneuen Duo Discus in Oberschleißheim, als wir den Erstflug mit diesem phantastischen Doppelsitzer im Aero Club München durchführen durften.

Ich habe diesen Text jetzt mehrfach umgeschrieben, gelöscht, wieder von vorne angefangen, nur um festzustellen, dass ich einfach nicht die passenden Worte finde, um meinen Respekt und meine Dankbarkeit für diesen außergewöhnlichen Menschen auszudrücken, also belasse ich es bei diesen persönlichen Reminiszenzen.

Ruhe in Frieden lieber Bernhardt.

Wir werden Dich nie vergessen.

Post scriptum: Unter den beiden Bildern habe ich den Nachruf von Ralph Bürklin, mit seiner Erlaubnis, eingefügt. Ralph hat Bernhardt ja sehr viel länger gekannt und berührende Worte gefunden.

Liebe Fliegerkameradinnen, liebe Fliegerkameraden

gestern, am 26. April 2021 ist unser Fliegerkamerad, Ehrenmitglied und Freund, Bernhardt Mages in seinem 87sten Lebensjahr in Röthenbach / Pegnitz verstorben. Bernhardt ist 1967 in den Aero-Club eingetreten und diente dem Verein und seinen Mitgliedern viele Jahre, unermüdlich als Werkstattleiter, Jugendleiter und Fluglehrer mit viel Empathie und großem Sachverstand.

Bernhardt war ein ausgezeichneter Pilot, der seine große Erfahrung im Strecken- und Wolkenflug zu Hause am Platz und in mannigfachen Fliegerlagern an seine jüngeren und älteren Kameraden weitergeben konnte. Generationen von jungen Fliegern konnte er für die Fliegerei begeistern und an den Segel- Strecken- und Leistungsflug heranführen.

Bernhardt war Lehrer für Deutsch und Religion, er war ein guter Musiker, leidenschaftlicher Hobbyfilmer und früher Videospezialist. Er bereicherte seine Umgebung selbstlos mit seinen Talenten und es war stets eine Freude seiner klugen und oft humorvollen Unterhaltung zu lauschen oder seine Filme über das Fliegen, den Verein und seine Mitglieder anzusehen. Bei alledem stand Bernhardt stets ein für Einvernehmen, Verständnis und gedeihliches Miteinander.

Gestern ist Bernhardt ohne Krankheit und ohne Schmerz unerwartet und friedlich eingeschlafen. Wir werden ihn sehr vermissen und in unserem steten Andenken bewahren.

Wir entrichten seiner Familie und seinen Hinterbliebenen unser aufrichtiges Beileid

Mit traurigem Gruß

Aero Club München e.V.

Ralph Bürklin

(Vorsitzender)



Frohe Ostern!

Frohe Ostern
Frohe Ostern 2021 - Haltet die Ohren steif!

Südfrankreich update

Die Werdenfelser Crew hat sich noch einmal aus Puimoisson gemeldet. Zwei Fotos kamen auf meinem E-Mail Konto an, die ich Euch nicht vorenthalten will, eines davon als kleines Rätsel, wer erkennt die Bergspitze die Arne hier fotografiert hat? Wer es errät, outet sich als Südfrankreich Fan! Auflösung erfolgt in ein paar Tagen, nun ratet mal schön!

Welcher Berg ist das?
Welcher Berg ist das?

Das zweite Bild zeigt die Frühjahrscrew der Werdenfelser, die in diesem Jahr, bedingt durch Corona deutlich kleiner ist, als das in anderen Jahren der Fall ist. Aus Kindern werden Leute, Tom ist dem Papa, wie man sieht inzwischen sogar etwas über den Kopf gewachsen!

Die Werdenfelser
Die Werdenfelser

Südfrankreich 2021

Wellenflug über Südfrankreich
Wellenflug am 16.03.21

Lange Zeit habt ihr nichts mehr gehört vom Segelfliegen. Das alljährliche Frühjahrsfliegen in Südfrankreich ist für mich nun schon seit 2018 nur noch eine Reminiszenz. Gerne wäre ich wenigstens ein paar Tage dabei gewesen, als sich die Crew der Unverwüstlichen dieses Jahr, ausnahmsweise in Puimoisson anstatt in Sisteron, zum Frühjahrsfliegen getroffen hat.

Michi und Tom Wetzel, Lisa natürlich und Arne haben mir ein paar Fotos von den letzten Flügen zukommen lassen, die ich hier gerne zeigen möchte. Während bei uns in der Heimat der Winter noch einmal kräftig zuschlägt, es schneit im Oberland seit 3-4 Tagen nahezu ununterbrochen und die Felder sind schneeweiß, auch wenn es wohl bald wieder wegtauen wird in der Frühjahrssonne, die jeden Tag kräftiger wird, fliegen die Werdenfelser vornehmlich in den großen Höhen, die der Mistral über Südfrankreich ermöglicht.

Empfehlenswert ist der Flug von Arne am 16.03.2021 bei dem man recht gut verfolgen kann, wie er sich von Berg zu Berg weiter hoch arbeitet um schließlich in der Welle bis auf knapp 6.000 m zu steigen! Zu sehen ist der Flug im OnlineContest! An klaren Mistraltagen kann man aus dieser Höhe im Norden Grenoble und gleichzeitig im Süden die Cote d´Azur sehen, ein unvergesslicher Eindruck!

In memoriam Gerhardt Herzog

Liebe Fliegerfreunde,

wieder ist einer der unseren den letzten Weg gegangen, den wir alle einmal beschreiten werden. Gerhardt Herzog ist vor einigen Tagen verstorben. Viele werden ihn gar nicht mehr als aktiven Piloten kennen, daher will ich ein wenig erzählen.

1982, ich war gerade Fluglehrer im Aero Club geworden, hatten Bernd Siebenwurst und ich uns bereit erklärt, ein Fliegerlager in den Alpen, genauer in Kufstein zu organisieren und alle waren begeistert. Auch Gerhardt war mit von der Partie, obwohl er bis dahin in seiner fliegerischen Laufbahn keinen großen Ehrgeiz im Streckenfliegen entwickelt hatte.

Während der langen Regentage am Anfang des Lagers zählte er, so wie wir alle, die roten Züge die am Flugplatzrestaurant in Abständen vorbei fuhren, inspizierte den Zustand der Grasbahn mittels seiner ganz eigenen Methode, er fuhr nämlich rückwärts auf seinem Fahrrad auf der Bahn auf und ab und wartete auf Fliegerwetter.

Dann kamen die ersten guten Tage und siehe da, Gerhardt schnappte sich die ASW15 B, damals unser Flaggschiff im Verein, meldete ein 300er Dreieck an und schlappe 4 Stunden später war er wieder da, Aufgabe erfüllt und die Zufriedenheit war ihm, dem Bescheidenen, mit dem damals schon gelichteten Haar, anzusehen.

Ab 1992, als der Verein von Lange Haken weichen musste, engagierte sich Gerhardt vor allem in Schleißheim, wo er ja auch nur einen Katzensprung vom Flugplatz entfernt wohnte. Eine lange Krankheit beendete dann seine aktive Karriere viel zu früh, was aber seiner Treue zum Aero Club keinen Abbruch tat.

Jahrzehntelang verwaltete er die Getränkekasse im dortigen Vereinsheim und lieferte alljährlich einen beträchtlichen Obolus an den Kassier ab. Er half, wo immer er konnte, in der Werkstatt, im Biergarten und war auch immer unter den „Schafkopfern“ dort zu finden.

Jetzt ist er von uns gegangen, wir sprechen seinen Angehörigen unser tief empfundenes Beileid aus und hoffen, dass er von dort, wo er jetzt ist, ein wohlgefälliges Auge auf seine Heimat, den Aero Club München wirft.


Die Beerdigung ist kommenden Donnerstag, 4. März 2021 um 14 Uhr am Friedhof

Frohe Weihnachten und ein Gutes Neues Jahr

Gruß vom GO
Gruß vom Ex-GO

Liebe Freunde,

das Jahr 2020 geht zu Ende und es wäre geschmeichelt, wenn man es ein gutes oder erfolgreiches Jahr nennen würde. Das Beste was ich persönlich dazu sagen könnte, wir beide, Moni und ich sind gesund und munter.

Dass ich mal ein ganzes Jahr lang nicht auf den einen oder anderen Flugplatz gehen würde, das konnte ich mir im letzten Jahr noch nicht mal in meinen Träumen vorstellen. Nun ist es so gekommen und ich vermisse Euch alle meine Freunde, hoffe dass es Euch gut geht und wünsche allen Fliegerfreunden ein besseres 2021.

Auf das wir uns bald wieder auf dem Flugplatz treffen können und unbeschwert ein paar Stunden über den Bergen segelfliegen können. Bis dahin, bleibt gesund und gebt die Hoffnung nicht auf! Es kann nur besser werden!


Unerfüllte Träume

Solange ich aktiv geflogen bin, habe ich davon geträumt, einmal in meiner Segelfliegerlaufbahn am Matterhorn zu kreisen. Leider ist es mir nie gelungen auch nur so weit an diesen monumentalen Berg heran zu kommen, dass ich ihn auch nur gesehen hätte (außer mit dem Motorsegler).

Mein ehemaliger Schüler Arne hat das schon mehrfach geschafft, so wie einige andere meiner Vereinskameraden auch. Am letzten Mittwoch, 24. 06. 2020 war es wieder mal so weit. Arne hat mir ein Foto zukommen lassen, das ich, zugegeben etwas neidvoll, gerne hier zeigen möchte, gerne hätte ich es selbst geschossen, aber nachdem ich mich nach reiflicher Überlegung entschlossen habe, meine Fliegerkarriere endgültig zu beenden, wird mir das nicht mehr vergönnt sein, vielleicht klappt es ja noch mal von Sisteron aus, als Passagier mit einem meiner Freunde.

Man sagt ja, unerfüllte Träume seien die schönsten, auf mich trifft das wohl nicht zu, ich hätte es schon gerne geschafft, diese letzte Lücke in der Erkundung der europäischen Alpen selbst zu schließen.

Mont Cervin - Matterhorn - Quelle: Arne Neumayr
Mont Cervin - Matterhorn - Quelle: Arne Neumayr

Corona - Langeweile - aber nicht doch!

Durch die von der bayrischen Staatsregierung verfügten Einschränkungen sitze ich nun zuhause auf dem Sofa und....

---langweile mich nicht etwa, sondern ich räume meine Website ein wenig auf und hab dabei die etwas veralteten .wmv Dateien im Sisteron Spezial durch .mp4 Dateien ersetzt und die Ratschläge für Südfrankreichanfänger etwas erweitert. Mal schauen was mir als nächstes einfällt.


Frühlingsgefühle

Frühling läßt sein blaues Band
Wieder flattern durch die Lüfte;
Süße, wohlbekannte Düfte
Streifen ahnungsvoll das Land.
Veilchen träumen schon,
Wollen balde kommen.
Horch, von fern ein leiser Harfenton!
Frühling, ja du bist's!
Dich hab ich vernommen!

Eduard Mörike

Ein Gedicht, dass mir derzeit immer wieder mal durch den Kopf geht. Ja, es ist Frühling geworden, Segelfliegerzeit, eigentlich! Sehnsuchtsvoll richten sich wohl die Augen aller Fliegerkameraden auf den blauen bayrischen Himmel mit seinen weißen Cumuluswolken, die beste Thermik markieren und wir hocken am Boden mit wässerigen Augen.

Aber es werden wieder bessere Zeiten kommen und dann sehen wir uns wieder, auf den Flugplätzen hier in der Heimat und auch in Südfrankreich, unserer zweiten Fliegerheimat. Bis dahin, bleibt gesund und geduldig, es wrid schon wieder werden.

Grüße Hans

Kirschblüten
Kirschblüte in Bayern

Saisonstart fällt aus

Der Start der Segelfugsaison 2020 muss wohl verschoben werden, beziehungsweise er fällt aus. Eben habe ich zwei E-Mails erhalten, die das bestätigen.

Flugplatz Ohlstadt:

Der Bayerische Ministerpräsident hat heute (16. März) mitgeteilt, dass in Bayern ab sofort der Katastrophenfall gilt.

Zudem sind bayernweit die Beschränkungen noch einmal weiter ausgedehnt worden.

Das bedeutet, dass auch der gesamte Luftsportbetrieb in allen Disziplinen durch die Luftsportvereine ab spätestens diesem Zeitpunkt einzustellen ist!

Flugplatz Sisteron:

Late yesterday I received the FFVP communiqué inviting us to suspend our activities.

Despite my desire to allow each of us to fly, I believe it is wise and responsible to suspend our activity and contribute to our measure in the plan to slow the spread of the virus. I believe that in the current circumstances, it is essential that we protect our members, our employees and partners, their families and friends.

Therefore, the following measures are applicable as of today Monday 16/03/2020 with immediate effect and until further notice:

- Flights activity is stopped.
- The secretariat is closed.
- The workshop is closed.
- The ''Pegasus'' is closed.
- All scheduled meetings are cancelled.
- All courses and training are cancelled.

I count on the understanding of each of you and invite you to take the precautionary measures recommended by the health authorities. I hope that this measure will be of short duration and that we will all be able to share our passion together again within a few weeks.

President : Philippe GIRARDOT

Das ist natürlich sehr schade, aber wohl unumgänglich, um die Coronakrise in den Griff zu bekommen. Fraglich ist, was unsere Sisteronfahrer nun erwartet, da die Grenzen mehr oder weniger geschlossen sind, wird es wohl nicht so ganz einfach werden, überhaupt zurück nachhause zu kommen.

Ich wünsche allen Fliegerkameraden, bleibt gesund und seid vorsichtig, dieses Virus ist nicht nur für die Älteren gefährlich, also Hände waschen, Körperkontakte vermeiden und hoffen, dass dieser Alptraum bald vorbei ist.

Liebe Grüße an alle Fliegerkameraden, hoffentlich sehen wir uns bald wieder, hoch über den Alpen!

Über den Alpen
Über den Ötztalern

Abschied von Sepp Hintermaier

Josef Hintermaier
Josef Hintermaier

Wieder ist einer gegangen, den wir vermissen werden. Josef Hintermaier, Urgestein und Ehrenmitglied des Aero Club München, Vereinsvorstand über lange Jahre hinweg, Fluglehrer seit ewigen Zeiten und unvergessen in all seinen Aktivitäten für den Aero Club und das waren nicht wenige, ist Ende letzter Woche im 90. Lebensjahr verstorben.

Als ich 1973 zum Aero Club kam, war die "Blütezeit" vom Sepp eigentlich schon vorbei. Ich habe ihn nur noch als Fluglehrer kennengelernt, das aber nicht zu knapp. Seine robuste Art, die Ruderwirkungen des Doppel-Raabs zu demonstrieren werde ich nicht vergessen. Ich habe seine Schulung sehr genossen, war ich doch bei meiner Ausbildung zum Fluglotsen bei der Bundeswehr durch eine harte Schule gegangen, die der vom Sepp sehr ähnlich war.

Mit der Firma Scheibe Flugzeugbau, war er immer eng verbunden, viele von Scheibe gebaute Serienflieger hat er eingeflogen, bevor sie dann ausgeliefert wurden und auch im Verein war er ein steter Befürworter von Flugzeugen dieses Herstellers, die SF 27, zwei Spatzen oder der A-Falke, der später durch den Tandemfalken D-KHOO ersetzt wurde, bildeten bis Anfang der 70er Jahre das Grundgerüst des Flugzeugparks im Aero Club.

Man kann ohne zu übertreiben sagen, dass es den Aero Club München und seine Geschichte ohne sein Engagement nicht gegeben hätte. Als Vorsitzender führte er den Verein über lange Jahre, nach dem Umzug von der Fröttmaninger Heide nach Lange Haken bei Freising hat er sich um den Bau der Hallen auf dem neuen Fluggelände gekümmert.

Als Fluglehrer vom Dienst führte er zu seiner Zeit ein strenges Regiment. Wenn es am Start nicht so lief, wie von ihm erwartet, konnte man seine Stimme durchaus noch am entfernten Ende des Platzes deutlich hören. Auch als er sich vom aktiven Fliegen zurückgezogen hatte, ließ er sich noch oft am Flugplatz in Greiling sehen.

Fliegen war nicht Sepps einzige Leidenschaft, neben seiner Begeisterung für das Bergsteigen, fuhr er beinahe genauso gerne auf seiner urwüchsigen BMW über Stock und Stein, nahm auf dem Weg von Holzkirchen zum Greilinger Flugplatz gerne die Abkürzung über die Wiesen und Felder am Nordende des Platzes.

Nun hat unser Fliegerkamerad uns verlassen, er ruhe in Frieden, wir werden ihn nicht vergessen.

Die Bestattung findet am Montag, den 04. November 2019 um 12:45 Uhr auf dem Friedhof am Perlacher Forst statt. Wer ihm das letzte Geleit geben möchte, wird von der Familie gerne gesehen.

Absegeln 2008-1Absegeln 2008-2

Am 25.10.2008 habe ich diese Aufnahmen von Sepp beim Absegeln in Greiling gemacht.

Sieger ist er zwar nicht geworden, aber er hat, wie fast immer einen vorderen Platz belegt.



back on deck

Anflug EDNX
back on deck

Heute am 06. Septbember 2019 war es endlich so weit. Nach etwas mehr als 2 Jahren bin ich wieder mal in der Luft gewesen. Zusammen mit Volker, dem Aubilei des AC München habe ich gegen 14:30 Uhr die Tore des Flughangars in Oberschleißheim geöffnet und die Dimona D-KAVZ ans Tageslicht befördert.

Nach den üblichen Vorbereitungen rollten wir sodann zur Piste 07, bei nicht gerade guten Wetterbedingungen. Es war diesig und von Westen dräute eine Regenfront, aber für ein paar Platzrunden war das Wetter gut genug. Zugegeben ich war etwas nervös, viele Fragen drängten sich auf. Würde die erzwungen Flugpause nicht zu lang sein? Konnte ich die ehemals vorhandenen Automatismen wieder auf Anhieb abrufen? Und vor allem, würde es mir Spaß machen und den Wunsch nach Wiederaufnahme meiner Fliegerkarriere erneut wecken?

Schon beim abarbeiten der pre-take-off Checkliste musste ich feststellen, dass ich die Anordnung der diversen Hebel nicht mehr genau kannte. Was war jetzt gleich der Knopf für den Choke? Links oder rechts von der Kühlluftklappe? Ach ja, rechts der Hebel für die Radbremse und links der Choke. Wie bedient man das kompliziert aussehende Garmin Navi? Alles nicht mehr so sicher gespeichert.

Aber mit Hilfe von Volker kam bald alles wieder zurück. Vor dem Start noch mal Checkliste und dann langsam Vollgas geben, anders als bei den Werdenfelser Turbo-Dimonas durfte man das mit der D-VZ, der Motor lief ohne Zögern hoch, etwas Seitenruder rechts um das Drehmoment des Propellers auszugleichen und dann waren wir auch schon in der Luft.

Die Platzrunde hatte ich nur noch rudimentär im Gedächtnis insbesondere die Hochspannungsleitung fand ich nicht auf Anhieb, an der man im Querabflug entlang fliegen sollte, die Sicht war auch nicht so toll, dass sie einem sofort ins Auge fiel. Den Schlenker um den kleinen Badesee im Gegenanflug wußte ich noch, danach mit 230° bis zur Straße nach Dachau und dann Südkurs für den Queranflug, schließlich die 5 Punkte im Kopf für den Sinkflug wieder ins Gedächtnis rufen:

1. Benzinpumpe ein

2. Vergaservorwärmung

3. Gas raus

4. Propeller kleine Steigung

5. Fahrt auf Anfluggeschwndigkeit reduzieren und Trimmung entsprechend einstellen

Die erste Landung war, na ja, eine meiner Zweitbesten. Dann Vorwärmung aus, Vollgas...

...der Flieger haute erst mal ab nach links, verdammt, Seitenruder vergessen, Volker muss etwas mithelfen, aber schon waren wir wieder in der Luft und ich hatte den Flieger wieder im Griff. Noch mal die große Platzrunde, dieses Mal schon sicher und auch die diversen Handgriffe gingen schon wieder flüssiger und mein Sicherheitsgefühl kehrte langsam zurück.

Die zweite Landung war dann in etwa einem Meter über dem Boden zu Ende, Volker hat es ausgehalten ohne einzugreifen und ich bekam etwas rote Ohren, die man Gott sei Dank wegen der Kophörer nicht sehen konnte. Gleich wieder durchstarten, dieses Mal hielt ich den Flieger schon besser in der Spur, eine kurze "Platzrunde" südlich des Platzes, auf anderen Verkehr achten, eine Cessna mit einer Notlandeübung vor uns, eine im langen Endanflug hinter uns, das alles verursachte etwas Stress, aber die dritte Landung gehörte dann schon wieder zu meinen besseren und nach der letzten, dritten großen Platzrunde mit einer durchschnittlich guten Landung war mein Bedarf erst mal gedeckt.

Zurück zum Vorfeld, noch zeigen lassen, wie das mit der Tankstelle funktioniert, dann den Flieger zurück in die Halle schieben, Hallentore zu, Papierkram ausfüllen und schon hatte dieser erste Flugtag nach langer Zeit sein glückliches Ende gefunden. Demnächst werde ich Volker oder auch Ralph noch mal bitten, mit mir ein paar Platzrunden zu fliegen, bevor ich mir das auch alleine wieder zutraue. Dann fehlt nur noch der Prüfungsflug mit einem Prüfer des Luftamts und meine Mose-Lizenz ist wieder gültig. Halt, eines muss noch erledigt werden, die "Zuverlässgkeitsüberprüfung", die angeblich erforderlich ist, um zu verhindern, dass Terroristen ohne Pilotenschein über der Stadt rumfliegen. Na ja, wenn es der Sicherheit dient...

...ich habe mich ja bei der Einführung dieser überflüssigen Maßnahme derart darüber aufgeregt, dass ich die Klassenberechtigung Motorsegler persönlich im Luftamt abgegeben habe und die FAA-Lizenz erwarb, mit der ich dann auch ohne geprüfte Zuverlässigkeit einige Jahre Motorsegler fliegen durfte, nur um zu beweisen, dass diese Überprüfung eigentlich auf den Misthaufen der Geschichte gehört.

Mittlerweile bin ich wohl altersmilde geworden und lasse die Prüfung meiner Zuverlässigkeit in Gottes Namen über mich ergehen, denn das Mosefliegen hat ja schon seine Vorteile, insbesondere wenn man nicht einen kompletten Tag auf dem Flugplatz verbringen will oder kann, nur um ein paar Stunden mit dem Segelfliegen zu verbringen.

Mein Dank noch an Volker für seine Geduld und Anleitung, bis zum nächsten Mal, servus!


Good News

Was lange währt, wird endlich gut. Heute ist endlich mein neues Medical angekommen, einer Fortsetzung meiner Fliegerkarriere steht also nichts mehr im Weg. Jetzt heißt es die Voraussetzungen für die Gültigkeit des Flugscheins wieder zu erfüllen.

Wie ich das machen werde, weiß ich noch nicht genau, aber dass es weiter geht, das habe ich schon entschieden. Bis bald also, ich werde berichten, wie es weiter geht.


Coppa Internazionale del Mediterraneo - 2019

CIM 2019
CIM -2019 Rieti

Seit vielen Jahren gibt es diesen hochklassigen Wettbewerb schon, der in Rieti, einem Flugplatz ganz nahe an der ewigen Stadt ausgetragen wird. Hochklassig, weil alle drei Klassen, Offene, 18m und Mixed mit hochkarätigen Piloten besetzt sind.

Zweimal hat unser Arne mit seiner JS1-C schon teilgenommen, beim ersten Mal in der Offenen, beim zweiten Mal in der 18m Klasse. Auch dieses Jahr ist er wieder mit von der Partie und wir wollen ein wenig über ihn und seine Flüge berichten.

Der 1. Wertungstag, Sonntag, 04. August 2019

425 km racing task über 2 Wenden, beide liegen im Appenin, wo sonst. Die 1. Wende liegt bei Roccamandolfi, 150 km südöstlich von Rieti. Wikipedia weiß dazu: Roccamandolfi ist eine italienische Gemeinde mit 920 Einwohnern in der Provinz Isernia in der Molise. Die Gemeinde liegt etwa 14,5 Kilometer südöstlich von Isernia und grenzt an die Provinzen Campobasso und Caserta. Die 2. Wende, Capodaqua liegt ca. 60 km nördlich von Rieti, von dort geht es dann mit Vollgas zurück zum Ausgangspunkt.

Alle Teilnehmer der 18m-Klasse bis auf einen bewältigen die relativ große Strecke mit teilweise phantastischen Schnitten. Der Sieger des Tages Alvaro d´Orleans ist mit 134,8 km/h der Schnellste, und lässt den Zweitplatzierten satte 6 km/h hinter sich. Arne belegt mit 122,16 km/h Platz 10 und fährt damit 822 Punkte ein, das ist bei der Besetzung ein sehr respektables Ergebnis.

Los geht´s
Los geht´s zum 1. Wertungstag

2. Wertungstag, Montag 05.08.2019

Heute geht es noch etwas weiter als gestern, 455 km stehen auf dem Zettel für die 18m-Klasse. Wenden bei Monteroduni, ganz in der Nähe der gestrigen ersten Wende und Gualdo ca. 90 km nördlich von Rieti, zu Gualdo weiß Wikipedia: Gualdo ist eine Gemeinde mit 850 Einwohnern in der Provinz Macerata in den Marken. Die Gemeinde liegt etwa 26,5 Kilometer südwestlich von Macerata, gehört zur Comunità montana dei Monti Azzurri und grenzt unmittelbar an die Provinz Fermo.

Der strahlende Tagessieger Alvaro de Orleans von gestern muss heute eine herbe Enttäuschung verdauen, nach knapp 154 km, kurz nach der 1. Wende muss er den Motor seiner ASH 31 Mi ziehen und belegt am Abend des Tages nur den 17. Platz. Tagessieger wird Thomas Gostner aus Bozen, der ja auch schon erfolgreich an Weltmeisterschaften teilgenommen hat, mit einem Schnitt von 108,59 km/h, knapp vor Ugo Pavesi mit 107,67 km/h. Arne wird mit 92,02 km/h wieder Zehnter und weil de Orleans natürlich weit zurückgefallen ist, rückt er in der Gesamtwertung auf Platz 9 vor. So kann es weiter gehen!

Nach zwei Tagen führt Thomas Gostner das Feld an mit 1.858 Punkten an, gefolgt von Giorgio Galetto, auch ein alter Haudegen, Weltmeister 1999 in der 15m-Klasse in Bayreuth, unter anderem hat er 2011 den Sailplane Grand Prix auf der Wasserkuppe gewonnen, und Roberto Pinato, beide fliegen für Prealpi Venete - Thiene. Arne liegt mit gesamt 1.597 Punkten durchaus noch in der Schlagdistanz.

Thomas Gostner
Thomas Gostner
day 3
Tagesaufgabe 3. Wertungstag

3. Wertungstag, Dienstag 06.08.2019

Heute werden in den Wetterberichten des Internets um 17:00 Uhr noch 31°C von Rieti gemeldet. Keine oder fast keine Wolken, Luftfeuchtigkeit 34%. Das scheint kein einfacher Tag für die Segelflieger zu werden. Der letzte Teilnehmer der 18er ist kurz nach 15:00 Uhr gestartet, da heißt es sich sputen, wenn man die Strecke schaffen will. Die Aufgabe für die 18m-Klasse, 415 km racing task mit 2 Wenden. Wende 1 Roccaraso in der Provinz L’Aquila in den Abruzzen. Die Gemeinde liegt südöstlich von L’Aquila im Nationalpark Majella. Wende 2 Costacciaro nordöstlich von Perugia.

Fast alle Teilnehmer sind in der Zeitwertung, nur eine, Patrizia Roilo war nach nicht mal 10 km schon draußen. Tagessieger wurde der Däne Arne Boye-Møller mit 123,88 km/h, hauchdünn vor Bert Schmelzer aus Belgien, es folgen Giorgio Galetto und Thomas Gostner auf den Plätzen 3 und 4. Arne hat sich mit 102,29 km/h 670 Punkte geholt und ist auf dem 12. Tagesplatz gelandet.

In der Gesamtwertung ist er weiterhin 9. 20 Punkte hinter Corrado Costa und 19 Punkte vor Alois Baumgartner. Es führt weiterhin Thomas Gostner, knapp vor Galetto und Boye-Møller, das wird ein spannendes Rennen morgen. Das Mittelfeld liegt sehr eng beieinander und ein herausragender Tag oder auch in Katastrophentag kann die Platzierung ganz leicht zum Guten oder Schlechten verändern. Das Bild des Tages zeigt den 2. Wendepunkt Costacciaro.

Costacciaro
Costacciaro

4. Wertungstag, Mittwoch 07. August 2019

Erstmals eine AAT-Aufgabe,im Mittel 236 km, die kleinste Strecke wäre 148 km, die größtmögliche 324 km. Die südliche Wende liegt nur 36 km von Rieti entfernt, die nördliche, Col Santangelo, gemeint ist nicht der Alpenpass bei Misurina,zwischen den Tre Cime und der Cadinigruppe, sondern ein kleiner Hügel 115 km im Norden von Rieti.

Der Tag ist gelaufen und der Schweizer Stefan Sidler ist der Tagessieger mit sagenhaften 137,08 km/h über 308 Kilometer, zweiter wurde Bert Schmelzer aus Belgien und dritter Werner Danz, ebenfalls ein Schweizer, beide kaum langsamer. Arne dürfte mit dem heutigen Resultat nicht sehr zufrieden sein, mit 94,89 km/h über 227 km belegte er nur den 16. Platz.

In der Gesamtwertung übernahm Giorgio Galetto die Führung, knapp vor Thomas Gostner, Dritter ist Bert Schmelzer. Arne fällt zurück auf Platz 12. Kein Grund zu verzweifeln aber in den nächsten Tagen hoffen wir doch auch mal auf einen "Ausrutscher" nach oben, das Zeug dazu hat er auf jeden Fall.

Das Photo des Tages zeigt das Mixed Feld vor dem Start, das sich in der Unterseite einer Tragfläche spiegelt.

Starterfeld
Die Mixed Klasse am Start

Heute ist Ruhetag

Keine Task heute. Vermutlich wegen des Wetterberichts, der allgemeine Wetterbericht von wetter.com hört sich so an:

In Rieti ist es am Morgen vielfach wolkig, gebietsweise kann sich auch die Sonne durchsetzen bei Temperaturen von 16°C. Im weiteren Tagesverlauf ist es bedeckt und das Thermometer klettert auf 31°C. Abends ist es in Rieti wolkenlos bei Temperaturen von 22 bis 29°C. Nachts ist es wolkenlos bei Werten von 19°C.

Das folgende Foto habe ich auf Facebook gefunden. Es zeigt warum heute nicht geflogen wird. Für Morgen ist wieder blauer Himmel und Temperaturen von etwas über 30° vorhergesagt, wir können also wieder mit einem Wertungstag rechnen.

Rieti
Rieti unter Wolken

5. Wertungstag, Donnerstag, 09. August 2019

Task, 5. Wertungstag

Heute geht´s weiter, die Aufgabe führt zuerst nach Südosten, dann 190 km nach Nordwesten, alles im Bereich der Abruzzen. Auf Facebook habe ich jetzt ein paar Fotos von Arne und seiner Crew gefunden. Vom Flug berichten wir heute abend.

Giorgio Galetto baut seine Führung aus, ein wertvoller Tagessieg mit 139,97 km/h sorgt für jetzt 102 Punkte Vorsprung vor dem Zweitplatzierten Bert Schmelzer, gefolgt von Thomas Gostner und Arne Boye-Møller. Arne hat sich sehr respektabel geschlagen, mit 117,48 km/h kehrt er zurück auf Platz 11, nur 6 Punkte hinter Roberto Romano.

6. Wertungstag, Freitag, 10.08.2019

Auch heute gibt es wieder eine racing task mit zwei Wenden, die erste ca. 105 km im Südosten, die zweite dann ebenfalls etwa 105 km im Nordosten, zusammen ergibt das 407 km.

Um kurz nach 18:00 Uhr sind bereits 3 Ergebnisse in der Wertung, unter anderem wird Arne mit 118,36 km/h gemeldet. Der fürhrende Giorgio Galetto hat 10 km/h mehr erzielt, 128,15 km/h wird aber heute nicht Tagessieger werden, denn der dritte jetzt schon gemeldete Flug von Bert Schmelzer war  um einen Hauch schneller mit 138,42 km/h.

Es muss ein schwieriger Tag gewesen sein, Roberto Pinato ist kurz vor dem Ziel außengelandet, De Orleans hat schon nach 260 km den Motor benutzt und Patricia Roilo kam nur 152 km weit. Auch den bisher Drittplatzierten Arne Boye-Møller hat es nach 290 km erwischt, ebenso Corrado Costa nach 281 km und den zweiten deutschen Teilnehmer in der 18m-Klasse Mathias Münch nach 255 km.

Guiseppe Dal Grande übernimmt die Führung mit 129,21 km/h, die Ergebnisse tröpfeln nur langsam rein, Arne ist derzeit Sechster. Noch fehlen sieben Meldungen.

Task cancelled!!

So steht es bei soaringspot.com, der Grund wurde auf Facebook genannt:

Today a collision occurred between two gliders. One of them was able to fly back to Rieti using self sostainer engine, the other pilota launched with a parachute, landing totally unhurt. Now they are at the bar talking friendly about the accident. Due this reason today's race is cancelled. Tomorrow briefing at 10.30.

Zu deutsch: Heute sind zwei Flugzeuge kollidiert. Ein Pilot war in der Lage nach Rieti zurück zu fliegen, der andere rettete sich mit dem Fallschirm und blieb unverletzt. Jetzt sitzen beide beteiligten Piloten an der Bar und unterhalten sich freundlich über den Unfall. Glück im Unglück also. Das Rennen für den heutigen Tag wurde abgebrochen. Morgen ist das Briefing um 10:30 Uhr.

Wer betroffen war, wurde noch nicht bekannt gegeben. Arne jedenfalls war nicht betroffen, er hat ja ein respektables Ergebnis erzielt, auch wenn es dafür heute keine Punkte gibt. Das Foto des Tages zeigt den interessierten Pilotennachwuchs.

Piloennachwuchs
Der Nachwuchs beobachtet den Start

7. Wertungstag, Samstag, 11.08.2019

Tasknummer7
Tagesaufgabe 7. Wertungstag

Heute geht es trotz des Unfalls von gestern wieder weiter, die Aufgabe ist anspruchsvoll wie immer, das Wetter gut, also auf geht´s Arne!

Der Tag ist gelaufen. Bert Schmelzer fährt den nächsten Tagessieg ein, vor Stefan Sidler, Arne Boye-Møller und Giorgio Galetto. Arne hat sich bis fast zur letzten Wende gut geschlagen, hatte den vor ihm abgeflogenen Arne Boye-Møller zwischenzeitlich sogar aufgeholt und war lange Zeit zusammen mit Boye-Møller und Galetto. Dann hat er sich etwas verbastelt und mußte die beiden wieder ziehen lassen. Trotzdem ein ansprechender Tagesplatz 9 ist rausgesprungen.

Thomas Gostner und Alois Baumgartner, die Vereinskollegen vom AeC Bolzano sind offenbar die beiden Unglücksraben des Vortages und wohl deshalb heute nicht gestartet. In der Gesamtwertung hat der Belgier Schmelzer kräftig aufgeholt auf Galetto und liegt nur noch 21 Punkte hinter Giorgio. Das wird ein spannendes Finale werden. Arne Boye-Møller als Dritter liegt 246 Punkte zurück und hat wohl nur noch wenig Chancen die Championship zu gewinnen.

Arne liegt nur 24 Punkte hinter Sandro Montemaggi auf Platz 11. Wenn Arne morgen noch mal so gut fliegt wie heute, dann könnte er Gostner und mit etwas Glück auch Montemaggi noch überholen. Platz 9 ist also drin und das wäre ein sehr respektabler Platz fur unseren Werdenfelser Buben!

 

Das Bild des Tages zeigt schöne Cumuli schon vor dem Start.

Hammerwetter
Hammerwetter in den Abruzzen

8. Wettbewerbstag, Montag, 12.08.2019

Heute gibt es die zweite AAT-Aufgabe des Wettbewerbs. 414,88 km, Minimum 327,58 km und Maximum 414,88 km, Mindestzeit 3:15:00 Stunden. Das wird noch mal richtig spannend, die taktische Geschicklichkeit der Piloten wird bei dieser Aufgabenart auf die Probe gestellt. Wir freuen uns schon auf die Ergebnisse.

Beim heutigen Briefing spendierte Mattia Costa (15) ein Kilo Eiscreme für die beiden Piloten, die in die Kollision gestern verwickelt waren. Aldo hat noch einiges zum gestrigen Unfall bekannt gegeben. Einer der beiden Piloten war im Briefing dabei, der andere ist auf dem Weg zum Mont Vettore um eventuell noch einige Instrumente aus seinem Flugzeug zu retten.

Die Wettervorhersage für den Tag:

Ezio Sati, our meteo man, announced ceiling cumulus at 4000m in the south area and over Gransasso, Gorzano, Vettore there will be a long confluence with weak winds from the east, on the east side of the Apennines , and weak winds from west, on the west side. Max temperature today will be around 37 degrees with 30% of humidity at 11am and 18% at 2pm, QNH is about 1014 hPa. Take offs at 12.45. Area tasks of 2.30 hours and 3.15 hours.

Auf Facebook ist ein Video hochgeladen worden, das ich etwas bearbeitet und mit eigener Musik unterlegt habe. Die Aufnahmen stammen von der Mannschaft der MR, Guiseppe und Roland. Das Foto des Tages zeigt den derzeit Drittplatzierten Arne Boye-Møller bei den Startvorbereitungen.

AB
AB bei den Startvorbereitungen für den 8. WT

Vielleicht noch ein paar Wort zur Advanced Area Task (AAT) was auf deutsch soviel wie erweiterter Aufgabenbereich heißt. Für manche ist das ja noch immer ein Begriff, mit dem sie nichts anfangen können. Daher mal eine kurze Erklärung:

In einer AAT werden um die festgelegten Wendepunkte konzentrische Kreise, zuweilen auch Halbkreise mit einem festen Radius gelegt, z.B. wie in der heutigen Aufgabe 12 km um den ersten, 15 km um den zweiten und 13 km um den dritten Wendepunkt.

Jeder Pilot kann nun an einem beliebigen Punkt innerhalb dieser Kreise seine persönliche Wende hinlegen. Daher ergeben sich unterschiedliche Streckenlängen, beim heutigen 8. WT irgendwas zwichen 337,58 km und 493,05 km, je nachdem wie sich der Pilot entscheidet.

Damit es nicht zu einfach wird, es könnte ja jeder einfach die kürzestmögliche Strecke fliegen, legt man eine Mindestzeit fest, bei deren Unterschreitung es Minuspunkte gibt. Fliegt man bei der heutigen Aufgabe die kürzestmögliche Strecke, so muss man darauf achten, dass man "nicht zu schnell" ist, sprich weniger als die 3 h 15 min für die Aufgabe braucht. Es gibt also vieles zu überlegen während man die Aufgabe fliegt.

Wer sich für das Optimum entscheidet, nämlich möglichst schnell und möglichst weit zu fliegen, der wird den Tagessieg erringen.

Der Tag scheint schlechter zu sein, als der Meteorologe vermutet hat. Mitlerweile (18:20 Uhr) sind bereits 4 Meldungen für die 18m Klasse eingegangen. Mit Außenlandungen (bzw. Motornutzung) hat es der Reihe nach erwischt, Patricia Roilo nach nur knapp 7 km, Werner Danz mit 85 km das wird ihn viele Punkte und Plätze kosten.

Sandro Montemaggi musste nach 124 km die Segel streichen, er ist bisher nur wenige Punkte vor Arne, das könnte gut für Arne sein. Alessandro Vila zündet nach 134 km den Turbo. Bisher als Einziger mit einer Speedwertung Guiseppe dal Grande (LH) 371 km mit 103,86 km/h. 18:50 Uhr, Arne ist zuhause, mit einem Schnitt von 93,26 km/h über 336 km, damit hat er sich Sandro Montemaggi auf jeden Fall geschnappt. Roberto Pinato ist mit 93,27 km/h und 336 km praktisch genauso schnell und so weit geflogen wie Arne und wird die gleichen Punkte bekommen, wie auch Jon Gatfield mit 93,20 km/h und 378 km.

Das Feld wird am heutigen Tag ziemlich durcheinander geschüttelt, einige auf den vorderen Plätzen haben keine Speedwertung erzielt und verlieren viele Punkte.

Giorgio Galetto ist zuhause mit 94,9 km/h über 370 km, Arne Boye-Møller erzielt nur 88,85 km/h mit 369 km und verliert etwas auf Rang 2 in der Gesamtwertung. Corrado Costa beendet den Tag mit 209 km. Wir warten gespannt auf Bert Schmelzer!

Der Belgier ist zuhause und hat die Führung in der Gesamtwertung übernommen. Mit 97,73 km/h über 371 km hat er Giorgio überholt. Arne teilt sich Tagesplatz 4 mit Pinato und Gatfield. in der Gesamtwertung springt er gleich um vier Plätze nach oben und ist Siebter. Da wird er heute wohl besonders gut schlafen.

Rieti - 2019

Das versprochene Video von Rieti


9. Wertungstag, Dienstag, 13. August 2019

Heute gibt´s wieder eine AAT-Aufgabe. Das Wetter schwächer als in der letzten Woche, daher "nur" 215 km mit Minimum 180 km und Maximum 320 km, Mindestzeit 2 h 10 min. Gelingt es Arne, sich auf dem 7. Platz zu halten? Vielleich sogar noch weiter vor zu kommen? Wird sich Giorgio die Führung zurückholen? Spannung ist garantiert!

Die Bilder vom Start sind nicht gerade ermutigend, das wird ein schwieriger Tag, wahrscheinlich noch schwieriger als der gestrige und der war schon nicht gut.

Wir melden uns wieder heute abend.

Live-Ticker:

17:10 Uhr - Wow - Arne ist als erster zurück, also auf soaringspot, 114,36 km/h über 248 km! Das fühlt sich gut an, allerdings ist er 7 Minuten zu schnell gewesen, die Mindestzeit war 2 h 10 min, gebraucht hat er 2 h 03 min, Alvaro d´Orleans war nach knapp 42 km auf den Motor angewiesen, Patrizia Roilo schon nach 13 km. Die beiden sind zwar für das Ergebnis nicht relevant, aber Alvaro zählt schon zu den guten, erfahrenen Piloten. Hach, ich halt´s nicht aus vor Spannung!

17:20 Uhr - Jetzt plätschern die Ergebnisse rein, führend Stefan Sidler 117,46 km/h, dann Arne vor Galetto 113,64 km/h (!), dahinter Werner Danz mit 113,33 km/h, gefolgt von Boye-Møller 112,54 km/h und Jon Gatfield 107,63 km/h.

17:50 Uhr - Neuer Führender Guiseppe dal Grande mit 117,67 km/h, Montemaggi, Pavesi, Münch, Villa und Costa sind zuhause, alle mit schwächeren Schnitten, von Pinato und Romano fehlt noch der Zielüberflug, Arne ist auf Platz 3, es fehlt noch das Resultat des Gesamtführenden Bert Schmelzer.

18:40 Uhr - Bert Schmelzer ist endlich in der Wertung, mit 93,61 km/h wird er allerdings nur Zehnter. Damit übernimmt Giorgio Galetto wieder die Führung mit gesamt 6.675 Punkten und hat 167 Punkte Abstand zu Schmelzer. Das ist nicht uneinholbar, also kommt es morgen zum finalen Kampf, vorausgesetzt es gibt überhaupt noch einen Wertungstag.

Arne hat seinen 7. Platz in der Gesamtwertung souverän verteidigt. Daraufhin hat er ein großes Bier bestellt und prompt eine frische Mass bekommen. Die Italiener wissen halt, was Deutsche unter einem großen Bier verstehen.  Das Foto des Tages:

Ridge Riding
Ridge Riding

10. Wertungstag, Mittwoch, 14.08.2019

Letzter Tag, letzte Chance, eine kleine AAT-Aufgabe 240 km, man will wohl sicherstellen, dass alle Teilnehmer am abendlichen Abschiedsdinner teilnehmen können. Nichtsdestoweniger wird sich erst heute entscheiden, wer der neue Champion wird.

Beste Chancen hat der Ex-Weltmeister der 15m Klasse Giorgio Galetto, wenn er keine groben Fehler macht, wird ihm der Sieg nicht zu nehmen sein. Einziger Konkurrent ist Bert Schmelzer aus Belgien, der nur wenige Punkte hinter ihm liegt.

Finale
Finale

Der letzte Wertungstag ist gelaufen. Alle sind wohlbehalten nachhause gekommen und so kann das Abschlußdinner wie vorgesehen seinen Lauf nehmen. Zehn Tage voller Hoffnungen und Enttäuschungen, Triumphen und Niederlagen, zehn Tage voller herrlicher Bilder von phantastischen Flügen sind vorbei.

Doch lasst uns noch erzählen, wie der letzte Tag abgelaufen ist.
Am 1. Wertungstag hieß der Sieger Alvaro de Orleans und am letzten Tag hat er sich mit einem Schnitt von 125,65 km/h noch einmal einen Tagessieg geholt. Bert Schmelzer, der hartnäckigste Verfolger von Giorgio Galetto wurde Zweiter mit 121,03 km/h, knapp vor...
...Arne Neumayr, der seine ansteigende Form mit dem dritten Platz und 119,76 km/h bestätigte. Giorgio Galetto wurde "nur" Sechster mit 112,94 km/h, doch das reichte, um den ärgsten Konkurrenten um den Gesamtsieg auf Distanz zu halten.

Der verdiente Champion des Coppa Internazionale del Mediterraneo 2019 von Rieti heißt Giorgio Galetto, herzlichen Glückwunsch dazu aus dem fernen Germania.

Giorgio Galetto

Arne konnte seinen sehr respektablen 7. Platz halten und wird wohl sehr zufrieden zurückkehren in die Heimat. Das Gesamtergebnis lautet wie folgt:

Wir beenden unsere Berichterstattung mit einigen Fotos und einem Video  vom letzten Wertungstag, die uns von Tom Wetzel zugeschickt wurden und hoffen, es hat etwas Anklang bei den Besuchern dieser Website gefunden.

Wir wünschen allen Segelfliegern noch schöne Flüge in der auslaufenden Saison. Bis bald mal wieder, wenn es heißt: Fertig zum Start, Seil anziehen....



Gewitter über Bruckmühl

Heute an Fronleichnam hat es endlich mal ein richtiges, sattes Gewitter über Bruckmühl gegeben, teilweise kam der Regen seitwärts daher und ein paar kleine Hagelkörner waren auch darunter. Ich habe nach langer Zeit mal wieder meine Videokamera ausgepackt und draufgehalten.

Mit ein wenig Musik unterlegt, zeige ich, wie ich das bei uns rund ums Haus ausgewirkt hat.

Fronleichnamsgewitter

Lange Zeit nichts mehr gehört?

Hallo Freunde,

lange Zeit habe ich nichts mehr von mir hören lassen und auch jetzt hab ich nur eine kurze Nachricht. Demnächst besuche ich wieder den Fliegerarzt, von seinem Urteil hängt es ab, ob ich ab Mitte Juni, nach fast zwei Jahren erzwungener Pause, wieder anfange mit dem Segelfliegen.

Bis dahin bitte ich um Geduld, wenn ich wieder in der Luft bin, folgen auch wieder Berichte und Fotos der schönsten Freizeitbechäftigung, die ich mir vorstellen kann.

So lange noch ein paar Fotos vom Pfingstwochenende an dem hier rund um unser Haus alles blüht und gedeiht!

Osterbesuch

Gestern, am Sonntag, den 31. März 2019 besuchten wir unsere Freunde und früheren Nachbarn an ihrem Zweitwohnsitz in Siegsdorf, der Heimat des frischgebackenen Skisprungweltmeisters von der Großschanze, Markus Eisenbichler.

Anlaß war der traditionelle Ostermarkt, von dem wir einige Bilder mitgebracht haben. Nichts weltbewegendes, aber schön war´s doch, die ehemaligen Nachbarn und Freunde wieder einmal zu sehen.

Saisonbeginn 2019

Die Flugsaison 2019 hat bereits begonnen, leider bin ich derzeit nicht in der Lage, darüber zu berichten. Meine gerade erst überstandene Augenoperation zwingt mich zu Zurückhaltung. Sobald die Folgen der OP ausgeheilt sind, melde ich mich wieder mit Berichten zur Fliegerei, versprochen!



November Impressionen

Mangfall
An der Mangfall

Bei milden 14°C zeigt sich das Mangfalltal von seiner schönsten Seite. Klare Luft, blauer Himmel und herbstliche Farben, toll!

Unser Spaziergang führt über die Fußgängerbrücke in Bruckmühl, ein Stuck an der Mangfall entlang Richtung Osten, dann drehen wir ab nach Süden, durch ein kleines Wäldchen, dann öffnet sich das gesamte Alpenpanorama vor unseren Augen. Von er Kampenwand im Südosten, über den Heuberg und der Pyramidenspitze des Zahmen Kaisers, schweift der Blick weiter nach Südwesten zur markanten Spitze des Wendelsteins, Rotwand und die Tegernseer Berge leuchten in der jetzt schon tiefstehenden Sonne herüber.

Schon bald wird der erste Schnee die Berge in glänzendes Weiß hüllen. Dann wird es Zeit die Winterstiefel aus dem Keller zu holen und die Ohrenwärmer nicht vergessen. Noch aber kann man in lockerer Übergangsbekleidung die fulminante Landschaft der bayerischen Alpen genießen. Die staade Zeit kommt noch früh genug, in der man dann am kuscheligen Kachelofen sitzen und die Bilder des vergangenen Jahres betrachten kann.

Schön ist es, unser Bayern, das erinnert mich an einen Prediger der aus Montana in den USA angereist war und einen Vortrag hier in München hielt. Er erzählte ganz launig von seinen Kontakten mit Gott, meinte er würde mit ihm sprechen, wie am Telefon. Hier in Bayern wäre das ja noch nicht mal besonders teuer, weil es sich ja um ein Ortsgespräch handeln würde.

Recht hat er, unser Bayernland ist nahe dran am Paradies und wir sollten dem Herrn, wenn es ihn denn wirklich gibt, hin und wieder mal danken für das Privileg, hier leben zu dürfen.

Goldener Oktober

Der goldene Oktober verabschiedet sich mit einem leichten Föhn. Auf dem nachmittäglichen Spaziergang an Halloween zeigen sich die Alpen von ihrer schönsten Seite. Die Pyramidenspitze des Zahmen Kaisers erscheint ganz nah und man glaubt förmilich die Gemsen unterhalb des Gipfels wandern zu sehen. Hach, Bayern ist einfach schön und Oberbayern ganz besonders!

Föhnstimmung
Blick auf das Kaisergebirge bei Föhn
Wendelstein
Leichter Föhn an Halloween, der Wendelstein ganz nah

Mal was zum schmunzeln

Fundstück
Fundstück: Huhu!