Wech is er...

Nach zirka 2 Dutzend ernsthaften Anfragen, ist der Discus jetzt mitten im Winter, sozusagen als Weihnachtsgeschenk endlich verkauft worden. Er wird in Zukunft in der Nähe von Budapest starten. Zwei Bilder von der sehr gründlichen Inspektion durch zwei sehr sympathische ungarische Piloten:

Mit einem 1.000er "nur" auf Seite 2

Während sich bei uns auf der nördlichen Halbkugel schön langsam der Winter einfindet, ist in der südlichen Hemisphäre der "Teufel" los! Nach einigen wohl weniger tollen Tagen war am Dienstag, den 28. November 2017 in Namibia mal wieder Hammerwetter.

Die Segelflieger aus Europa und auch aus vielen anderen Teilen der Welt treffen sich um diese Jahreszeit auf den Segelflugplätzen Namibias um große Strecken zu fliegen. Natürlich strebt jeder Pilot danach, sein 1.000er im OLC zu dokumentieren. War das Gelingen eines solchen gewaltigen Fluges früher noch die Ausnahme von der Regel, so muss man sich heute oft, schon mit einem leichten Vorwurf in der Stimme, fragen lassen, wieso man denn kein 1.000er mit nachhause gebracht habe vom Fliegerurlaub im Süden Afrikas.

Bezeichnend dafür ist die Tatsache, dass man selbst mit einem Flug über 1.000 km heutzutage nicht mehr unbedingt auf der Seite der besten 50 eines Tages landet. So erging es am gestrigen Dienstag zum Beispiel der Nimbus 4 Crew von Rob Loisen und Max Bloch aus den Niederlanden, die mit 1.003 km Platz 52 belegten und damit nur auf der zweiten Seite der Tagesergebnisse zu finden sind, genauso wie dem Italiener Renato Mussio, der von Bitterwasser aus mit einer EB 28 1.108 km bewältigte und dafür mit Platz 53 belohnt wurde.

Eine unglaubliche Leistungsdichte, natürlich begünstigt durch die enormen Gleitleistungen der modernen Segelflugzeuge. Aber das schmälert in keiner Weise die Leistung der vielen Piloten, die damit ihre großartigen fliegerischen Fähigkeiten demonstrieren. Glückwunsch an alle 1.000er Piloten, auch wenn es manchmal "nur" für die Seite 2 des Onlinecontests reicht.



Ein guter Freund ist gegangen...

Helmut Schmid
Helmut Schmid † 05.10.2017

...Einer der treuesten Aero Clubler hat uns verlassen. Helmut Schmid habe ich kennengelernt, als der AeCM noch in Lange Haken flog. Er war einer der Ersten, der zusammen mit seinem damaligen Partner, dem viel zu früh verstorbenen Martin Häusler ein eigenes FLugzeug betrieb, die auch heute noch wohlbekannte Standard-Libelle D-0743.

Seine fliegerische Heimat war aber immer schon, auch weil in den 70ern Privatflugzeuge auf Lange Haken nicht gut gelitten waren, der Kufsteiner Flugplatz Langkampfen. Von dort aus erkundete er die Gegend rund um den Wilden Kaiser wohl so gut und häufig, wie kein anderer Pilot den ich kenne. Dabei entwickelte er keinen sportlichen Ehrgeiz, sondern genoß das Gefühl, die Welt von oben betrachten zu können, wie viele andere Segelflieger auch.

Sein Engagement für die Friedensbewegung zeigte sich in vielen kleinen Details, so schmückte die weiße Taube auf blauem Grund jedes seiner Fahrzeuge und auch in den letzten Jahren, in denen die Friedensbewegung viel, ja fast alles von ihrer früheren Bedeutung verlor, blieb er ihr treu. Seine Lebenseinstellung, soweit ich ihn gekannt habe, könnte man am Besten mit einem bekannten Schlager beschreiben:"Don´t worry, be happy!"

Unzählige Male hat er, der beim BR als Tontechniker gearbeitet hat, für den richtigen "Sound" bei Flugplatzfesten und Vereinsfeiern gesorgt, wobei sein Musikgeschmack nicht immer auf die Begeisterung unserer jungen Piloten stieß, wohl aber bei den Älteren gut ankam!

Unvergleichlich, seine Ruhe, wenn sein späterer Partner, der ebenfalls schon verstorbene Horst Brettel mal wieder von außerhalb anrief, um nach einer Außenlandung zurückgeholt zu werden, dann kochte sich der Helmut erst noch mal einen Kaffee oder Kakao, dann drehte er sich bedächtig ein Zigarettchen, hörte noch den einen oder anderen Schlager, bevor er dann endlich aufbrach, um den Horst abzuholen.

In der Luft bin ich ihm zum letzten Mal vor einigen Jahren begegnet, damals war ich mit meiner ASW 22 auf der Jagd nach dem 900er, früh startete ich von Thurnau aus, um bis Samedan und wieder zurück zu fliegen. Als ich nach 3 Stunden am Wilden Kaiser nach 260 Kilometern nicht die erhofften Steigwerte finden konnte, wechselte ich zum Pölven und siehe da, wer klinkte da gerade aus, die Libelle mit Helmut. Zusammen kurbelten wir an die Basis und während ich weiter nach Westen "raste", genoß Helmut diesen wunderwollen Tag mit einem ausgedehnten Flug in die weitere Umgebung um Kufstein.

Vor zwei Jahren dann, kam Helmut mit Trauermiene auf den Flugplatz und erzählte mir, dass er wegen einiger schlechter Blutwerte wohl kein Medical mehr bekommen würde. Seither war er nur noch selten am Flugplatz zu finden, jetzt ist er von uns gegangen und wird in der Erinnerung immer bei uns sein, wenn er mit seiner Latzhose und dem regenbogenfarbigen Strickpullover um die Ecke bog, gemütlich sein Zigarettchen drehend. So Ruhe denn in Frieden lieber Helmut, don´t worry, be happy!

Die Urnenbeisetzung ist am MIttwoch, den 25.10.2017 um 09:00 Uhr im Parkfriedhof Unterföhring geplant. Wer teilnehmen möchte, dem sei geraten, frühzeitig anzureisen, da jeden Morgen der Verkehr wegen des Arbeitsbeginns im "TV- und Rundfunkviertel" besonders dicht ist.



Sisteron - Sommer 2017

Vermutlich werden einige treue "Kunden" meiner Website jetzt schon ganz neugierig auf Nachrichten aus Südfrankreich warten. Dieses Jahr allerdings muss ich diese Erwartungen enttäuschen. Aufgrund einer schweren Erkrankung in der Familie kann ich nicht, wie geplant, nach Sisteron fahren um dort zu fliegen, sondern muss mich um Haus und Hund und Frau kümmern. Mit dem Fliegen wird es das für diese Saison wohl gewesen sein. Noch den ein oder anderen Fluglehrerdienst und dann ist das Segelfliegerjahr für mich schon wieder vorbei.

Ich bedanke mich für das doch große Interesse an meinen Berichten und Bildern von unserem wunderbaren Sport und melde mich wieder, sobald meine private Situation das erlaubt.



Coppa Internazionale del Mediterraneo

Rieti 2017
Rieti 2017

Rieti - Italien - 2017

Schon seit einigen Jahren hat sich Arne vorgenommen einmal am Wettbewerb von Rieti teilzunehmen. Dieses Jahr hat es endlich geklappt. Leider ist Arne nicht sehr mitteilsam, so dass sein Engagement wohl nicht allen Werdenfelsern bekannt ist. Der Wettbewerb dieses Jahres in der offenen Klasse ist wie fast immer hochklassig besetzt. Teilnehmer Peter Hartmann (AT), Alberto Sironi (IT), Simon Leutenegger (CH) oder Bruno Gantenbrink (DE) bürgen für einen spannenden Wettbewerb.

Arne hält sich da ziemlich wacker um nicht zu sagen hervorragend. Beeindruckend hohe Schnittgeschwindigkeiten und beachtliche Strecken sind zu vermelden.

So landete Arne am 1. Wertungstag mit einem Schnitt von 153,7 km/h über die 461,33 km große Strecke "nur" auf dem 5. Platz, der Tagessieg ging an Alvaro de Orleans (ES) mit sagenhaften 167,28 km/h! Selbst die einheimische Crew Reginaldi - D´Addario auf ASH25 MI, die an diesem Tag den letzten Platz belegte, erzielte noch 136,89 km/h!

Der 2. Wertungstag ging über 502,18 km. An diesem 02. August kamen nicht alle nachhause, Arne belegt wieder Platz 5 mit 94,46 km/h, überlegener Tagessieger wird Peter Hartmann mit 121,49 km/h vor de Orleans und Sironi.

Am nächsten Tag, dem 3. Wertungstag in Folge zeigte Arne auf der 500,76 km großen Strecke seine fliegerischen Fähigkeiten. Er wurde nur hauchdünn geschlagen Zweiter hinter Alberto Sironi, der auf seinem Quintus mit 159,32 km/h 1000 Punkte einfuhr. Arne war lediglich 21 Sekunden langsamer und erhielt für 159,03 km/h Schnitt 996 Punkte! Eine Minute und 2 Sekunden hinter Arne wurde Bruno Gantenbrink Dritter mit 158,16 km/h!

Der 4. Wertungstag ging wieder über knapp 500 km. Dieses Mal hat es für die VV leider nicht so gut geklappt. Mit 112,12 km/h reichte es nur für den vorletzten Platz. Tagessieger wurde Peter Hartmann, der 30 km/h schneller war, vor Alberto Sironi und den beiden Spaniern Rodriguez/Rodriguez auf ASH 25.

In der Gesamtwertung führt derzeit Peter Hartmann vor Sironi, de Orleans und Gantenbrink, Arne belegt Platz 5, wir drücken die Daumen!

Der heutige 5. Wertungstag ist mit einer AAT ausgeschrieben, 393 bis 547 km sind möglich, Mindestzeit 3 h 15 min. Peter Hartmann feiert seinen 3. Tagessieg mit knapp 150 km/h Schnitt über knapp 500 km. Zweiter wird Alberto Sironi vor de Orleans und Gantenbrink. Arne wird Fünfter mit knapp 130 km/h Schnitt. Nach vorne beträgt der Abstand 323 Punkte, das ist schon eine Hausnummer, der Österreicher MIchael Rass sitzt ihm im Nacken, nur 44 Punkte trennen die beiden. Da gilt: "nicht nachlassen". Wir bleiben dran!

UPDATE: 6. Wertungstag, Arne bekommt für seinen hervorragenden Flug 999 Punkte und kann sich etwas Luft nach hinten verschaffen. Nach vorne tut sich aber nicht viel, weil Bruno Gantenbrink Tagessieger wird und 1.000 Punkte einsackt. Die Schnittgeschwindigkeiten sind wieder beeindruckend, Die Eta von Bruno erreicht 138,78 km/h, hauchdünn dahinter dann schon die JS-1 C von Arne mit 138,72 km/h. Peter Hartmann festigt seine Führung mit dem 3. Tagesplatz und 137,31 km/h, dafür gab es 979 Punkte. Was für ein spannender und hochklassiger Wettbewerb und Arne mitten drin in der Elite der Offenen Klasse!

Wer sich direkt über die Ergebnisse informieren möchte, der findet sie auf SeeYou Soaring Spot

Kleiner Rückschlag

Heute am 07. August und am 7. Wertungstag hat es nicht so gut geklappt für Arne, wie an den vorhergehenden Tagen. Zunächst ist er als Erster losgeflogen und bald vom Pulk eingeholt worden. Bis zum Ende konnte er sich nicht mehr lösen und so waren fast alle am Ende des Tages schneller als er. Die Aufgabe, wieder eine AAT über 477 km ging erst nach Süden, dann weit in den Norden, wieder zurück zum Platz dann noch ein Stück nach Osten und schließlich wieder nachhause.

Arne flog 481 km, seine Konkurrenten zumeist mehr als 520 km, taktisch war er heute wohl nicht zufrieden mit seiner Leistung, aber der Wettbewerb geht ja noch ein paar Tage.

Mit 129,62 km/h konnte er nur den 7. Tagesplatz belegen. Er verlor seinen 5. Platz an Michael Rass, der heute satte 146,76 km/h erzielen konnte und damit um einen Platz vorrückte. Trotzdem zollen wir unseren Respekt nicht nur Arne sondern allen Teilnehmern an diesem Wettbewerb. Es ist keine Kleinigkeit bei diesen Temperaturen jeden Tag mit höchster Konzentration derart große Strecken zu fliegen.

Morgen ist nach 7 aufeinanderfolgenden Wertungsflügen eine Pause angesagt!

Mittwoch, 09. August 2017 - 8. Wertungstag

Bei Arne scheint so ein wenig die Luft raus zu sein, mit 124,82 km/h landet er nach der Umrundung der 424,57 km großen Racing Task auf dem letzten Platz. Peter Hartmann schafft den 4. Tagessieg mit phänomenalen 146,4 km/h und steht unangefochten an der Spitze des Feldes. Der 6. Platz von Arne ist nicht gefährdet, zu groß ist der Abstand des 7. Simon Leutenegger, um sich Sorgen zu machen.

Der Wettbewerb geht ja bis 12. August, es ist also noch mit mindestens 2 wenn nicht 3 Wettbewerbstagen zu rechnen.

9. und letzter Wertungstag

Nachdem am Vortag die Aufgabe für die offene Klasse gestrichen wurde, blieb nur noch dieser eine Tag um noch einmal zu kämpfen. Der Tag endete mit dem 5. Tagessieg und damit dem überlegenen Gesamtsieg von Peter Hartmann aus Scharnstein (AT), mit 147,77 km/h rauschte er um die 459,98 km der Aufgabe, zweiter wurde Alberto Sironi, der auch in der Gesamtwertung den zweiten Platz belegte.

MIchael Rass wurde Dritter mit knapp 145 km/h. Arne landete auf dem letzten Platz mit 125,78 km/h, das hatte aber auf das Gesamtklassement keinen Einfluss mehr, er hat seinen hart erkämpften 6. Platz behalten und darf zufrieden sein.

Hier noch mal das Gesamtergebnis dieses wunderbaren Wettbewerbs:

Gesamtklassement Offene Klasse
Gesamtklassement - Offene Klasse - Rieti 2017


OLC Qualiliga - Runde 16

Zurück mit knapp 100 km/h Schnitt, Christina und Astrid

Wieder ein Wochenende mit schwierigen Wetterbedingungen. Deshalb haben wir auch nur zwei Resultate zu vermelden, es sind zwar mehr Piloten unterwegs gewesen, leider aber nicht alle mit IGC zugelassenen Loggern. Die beiden Flüge vom 30. Juli waren aber dann doch sehr beeindruckend, Christina und Astrid haben mit dem Duo Discus einen fabelhaften Schnitt von 99,46 km/h hingelegt, das waren schon mal 92,52 Punkte und Martin und Jürgen waren mit der ASH25 zwar weniger erfolgreich, dennoch reichte es zu einem Schnitt von 40,85 km/h, das hört sich langsam an, aber der OLC Speedwettbewerb rechnet den Durchschnitt immer für 2 Stunden und 30 Minuten aus, auch wenn man insgesamt einen knappen 100er Schnitt geflogen ist, aber eben nur 1 Stunde und 20 Minuten unterwegs war.

Egal, zusammen waren das 127,36 Punkte und damit Platz 32 in der Runde, 19 Punkte gab´s dafür. Das reichte um den 11. Platz zu halten. Der Aufstieg rückt weiter weg, aber ganz außerhalb jeder Reichweite ist er noch nicht. Mal schauen, wie die nächste Runde sich entwickelt.

OLC Qualiliga - Runde 15

Wenn einer, der mit Mühe kaum,
gekrochen ist auf einen 10. Platz,
glaubt, dass er nah am Aufstieg wär,
so irrt sich der!

In Anlehnung an Wilhelm Buschs Gedicht über den Frosch ;-)

Die 15. Runde der OLC Qualifikationsliga war wieder mal eine Enttäuschung für unseren Verein. Ganze zwei "Flügchen" wurden gemeldet. Lediglich Holger Philipp konnte mit der LS4 61,63 Punkte einfahren und Tom Wetzel mit der LS1f landete nach 2 Std. 20 Minuten in Kufstein. Beide konnten keine 150 Minuten "schnell" fliegen, was allerdings angesichts der Wetterverhältnisse kein Wunder war. Tom steuerte 44,86 Punkte bei.

Die alten Streckenhasen blieben an diesem Wochenende im Stall, obwohl andernorts in vergleichbarer Lage bemerkenswerte Flüge gelangen. Man schaue sich nur mal an, was von Unterwössen aus von Roland Henz geflogen wurde, einmal rund um das CVFR Gebiet von MUC II, da kann man nur sagen: "Respekt!"

Prompt hat uns das AFZ Unterwössen damit die Butter vom Brot genommen. Vom 10. Platz sind wir wieder zurückgerutscht auf Platz 11. Noch ist der ersehnte Aufstiegsplatz 7 in Reichweite, aber die Gelegenheiten werden weniger, bei denen wir uns weiter vor arbeiten könnten.

Für´s nächste Wochenende und die Runde 16 schaut es vom Wetter her wieder nicht so gut aus, mal schauen was d´raus wird.



Sonntagsflug

Sonntag, 16. Juli  2017

Juli, eigentlich die Zeit der Gewitter in den Alpen. Doch der 16. Juli versprach fliegbare Bedinungen und keinerlei Neigung zu Überentwicklungen oder gar Gewittern. An den vorangegangenen Tagen hatte es viel geregnet, so dass der Platz noch etwas nass war, aber dank der Asphaltbahn spielte das für den F-Schleppbetrieb keine Rolle.

Startaufstellung 04

Arne war natürlich schon weg, genauso wie Martin, aber der Rest sollte alsbald folgen. Wie man an den Cumuli auf dem Bild sieht, war ja schon überall Thermikentwicklung zu beobachten.

Als Nummer sechs war ich dann an der Reihe. Schon während des Starts gleich hinter der Hochspannung wurde es unruhig in der Luft. Nach der Umkehrkurve der Remorqueur, wieder im Anflug über den Platz zeigte das Vario und auch der Hintern Steigen an.

Also ausgeklinkt in knapp 1.000 m, Rechtskurve und schon ging es mit 2 m/s aufwärts, ganz ohne Motorhilfe. In 1.800 m beschloss ich, zur Mittagsspitze weiter zu fliegen. Dabei verlor ich zwar etwas mehr Höhe als geplant, aber über den Osterköpflen stand der nächste Bart, der war mir zu schwach und ohne lange zu überlegen flog ich weiter zum Ettaler Mandl. In 1.200 m kam ich an der Ostseite an und fand kein Steigen, also retour zum Flugplatz! Über dem ehemaligen Eschenloher Flugplatz stand eine schöne Wolke und Minuten später war ich aus 1.000 m wieder oben.

Zweiter Anlauf auf das Ettaler Mandl, dieses Mal mit Erfolg. Es ging zwar nicht sehr hoch, 2.200 m, aber das Steigen war gut und zuverlässig. Bis zum Lechtal war es dann eine mühsame Angelegenheit. Während Arne, Dirk mit der 8X und Martin nach Norden ins Flache stürmten, musste ich vorsichtig taktieren um nicht allzu tief an der Gaicht anzukommen.

Überhaupt war es nicht klar, wer die bessere Wahl getroffen hat, im Flachen ging es offenbar gut, wie der phantastische 830 km Flug von Arne, rund um das riesige C-VFR Gebiet von MUC II beweist. Die Flachlandflieger hatten zwar die größeren Strecken, aber die besseren Bärte habe zweifellos ich gefunden, mehrfach klebte der Zeiger des Varios am rechten oberen Rand der Skala!

4,4 m/s
4,4 m/s - nicht schlecht

Auf dem Bild mit den Instrumenten sind es zwar nur knapp 4,5 m/s, dafür aber 4,4 m/s integriert über 30 Sekunden!

Bei Kilometer 90 von Ohlstadt machte ich kehrt und schoss noch ein paar Fotos vom Oberstdorfer Tal und auch von der Gaicht aus Richtung Füssen. Weil es auf dem Rückweg durch das Lechtal fast ohne Höhenverlust und ohne Kreis dahinging, wollte ich die Bedingungen für die OLC-Liga nutzen, wendete an der Gaicht noch mal und flog wieder talaufwärts, leider traf ich dabei die tragende Linie nicht mehr so gut, wie erhofft, deshalb gab es keinen höheren Schnitt, als die knapp 90 km/h über 2 1/2 Stunden.

Den besten Bart des Tages traf ich übrigens nach der Überquerung des Loisachtales am Westufer des Walchensees an, knappe 6 m/s hoben mich auf 2.400 m und ermutigten mich, noch weiter nach Osten vorzustossen. Tatsächlich fand ich auf dem sonst üblichen Abflug nach Osten, um diese Tageszeit, hervorragende Bedingungen an, lediglich die Basis war noch immer, na ja mittelprächtig.

Am Sonnwendjoch 2.400 m hoch, wagte ich die Querung des Inntals hinüber zum Wilden Kaiser, der sich mit fast 5 m/s über dem Zettenkaiser bis auf 2.600 m bedankte. Einmal den Kaiser auf und ab und dann wieder nachhause, auf dem gleichen Weg, wie ich gekommen war. Am Sonnwendjoch kam ich ziemlich tief an, 700 m hatte mich die Querung gekostet und in 1.900 m, weit unter der Hangkante, konnte ich einen 3er ziehen. Die dort grasenden Kühe beobachteten interessiert, was dieser große weiße Vogel da neben ihnen für Figuren flog.

Zum Ende dieses schönen Fluges nutzte ich die große Höhe, um noch mal am Starnberger See vorbei zu schauen, schon um das FAI-Dreieck etwas auszuweiten, dann noch ein Blick auf die bayerische Heimat, mit seinen herrlichen Bergen und tiefblauen Seen und dann war der Tag nach 420 km auch schon wieder vorbei. Ein wahrer Genuss, das fliegen in den Alpen. Da verzichte ich gerne auf ein paar Kilometer mehr und lande etwas früher als die anderen.

Zum 2. Platz in der Ligamannschaft hat es dann auch noch gereicht, schön war´s und die Vorfreude auf den nächsten guten Tag ist groß!

Noch ein kleiner Anhang

Zur Zeit scheint ja die Website der SFG Werdenfels nicht erreichbar zu sein, ich vermute, sie wird, wie schon seit längerem angekündigt, neu aufgesetzt. Deshalb hier mein Bericht über die 14. Runde der OLC Quali Liga:

Wir robben uns langsam ran an den 7. Platz. Arne mit seinem phänomenalen Flug rund um das CVFR Gebiet von München, dieses Mal im Uhrzeigersinn war Deutschlands weitester Flug am Sonntag und der schnellste in der SFGW Mannschaft, 96,68 Punkte! Hans Nießlbeck hielt sich als einziger komplett in den Alpen auf, seine "Flachlandphobie" ist ja bekannt und mit 84,65 Punkten belegte er Platz zwei, schließlich steuerte Christina Keil mit der LS1f 80,63 Punkte bei. Zusammen also 261,95 Punkte und Platz 5 in der 14. Runde.

Äh, wo waren eigentlich die Punktelieferanten der letzten Wochenenden, Hans, Lisa, Herby?

Mit den damit errungenen 46 Punkten verbessern wir uns in der Tabelle auf Platz 10, knapp hinter dem AFZ Unterwössen. Noch zwei, drei Runden wie diese und der Aufstieg könnte Fakt werden, wenn, ja wenn wir nicht wieder die letzten Runden der Saison vermutlich versäumen würden, weil sich einige Punktelieferanten nach Südfrankreich verabschieden werden und damit für Ligaflüge, außer für die Alpenliga nichts beitragen werden.

Die zuhause gebliebenen sind gefordert! Hängt Euch rein in den letzen Runden, dann reicht es vielleicht zum Aufstieg.



Kleine Runde, schöne Fotos

Samstag, 27. Mai 2017

Als Hans Sperl wie immer als Erster startet, stehen 17 Flugzeuge am Start und nur eine Schleppmaschine, die CC! Gott sei Dank ist Stefan Matthaei mit der Maule plötzlich am Start und so geht es natürlich sehr viel zügiger als befürchtet.

Die 7W startet als Nummer 5, an der Mittagsspitze findet sich gutes Steigen und der Abflug Richtung Osten verläuft recht gut, Latschenkopf - Roß- und Buchstein - Risserkogel - Sonnwendjoch, so geht´s los. In der Jachenau brummt tief unter mir die JU 52 vermutlich in Schleißheim gestartet, Richtung Walchensee. Eigentlich wollte ich auf Peter mit der LS 6 warten, aber der startet so viel später, dass wir uns nicht finden. Gleich nach mir startet Tom mit der Ka6 zu einem Flug, auf den er am Abend sicher stolz ist, 400 km spult er ab, wie ein Alter.

Die Inntalquerung ist ein wenig schwieriger als erwartet, der Pölven hilft aus der Bredouille und weiter geht´s zum Kaiser, dann zum Wallerberg, die Steigwerte sind zwar nicht schlecht, aber auch nicht so super wie erwartet, die Bärte manchmal unrund und so kommt der Discus langsamer vorwärts als erhofft. Die Leoganger werden im Geradeausflug mitgenommmen, das Steinerne Meer hat eine schöne Wolke und liefert gutes Steigen, am Hochkönig beschließe ich umzudrehen, die Optik nach Osten ist nicht soo verlockend und der Pinzgau sieht phantastisch aus. Auch Tom mit der Ka6 entscheidet sich am Hochkönig zum Umdrehen Richtung Zell am See.

Honigkogel - Pinzgauer Spaziergang - Gerlos, alles voll mit Gleitschirmfliegern in allen Höhen, manchmal muss man richtig Slalom fliegen um den Matratzen auszuweichen, die wie Bojen rumstehen. Während ich vom Gerlos über das Kellerjoch zur Nordkette wechsle , fliegt Tom weiter auf der Südseite, eine mutige und richtige Entscheidung.

Bis zur Heiterwand komme ich gut vorwärts, noch ein kleiner Schlenker ins Lechtal und dann ist dieser gute Tag auch schon wieder vorbei. 425 km bei klarer Luft ohne Stress, schöner kann Segelfliegen kaum sein. Die Bilder des Tages sprechen für sich.

Wieder mal im Engadin...

...und mit was für Wetterbedingungen! In den letzten Jahren bin ich so gut wie nie am Beginn eines Streckenfluges in das Engadin geflogen. Die vielen großen Flüge der Kollegen aus Königsdorf mit den bei Segelfliegern bekannten Namen hatten Wirkung erzielt, nicht nur bei mir.

Die wirklich großen Strecken funktionieren am Besten, wenn man erst nach Südosten flog, dann beim Dobratsch oder Wurzenpass, oder wenn man noch größer angelegte Strecken fliegen wollte am Loiblpass oder am Seebergsattel wendete und dann den langen Schenkel auf der Südseite des Hauptkammes das Pustertal entlang "nagelte" um über die Sarntaler und das Vinschgau am späten Nachmittag dann endlich das voll entwickelte Engadin erreichte um die zweite Wende dann am Muottas Muragl oder noch weiter am Julierpass oder am Piz Grisch zu umrunden.

Zu dieser späten Zeit konnte man dann durchaus mit Basishöhen von weit über 4.000 m herrliche Endanflüge von 150 km und mehr anvisieren. Wie es am Beginn eines guten Thermiktages im Engadin sein kann, haben deshalb viele, nicht nur ich, einfach vergessen. Letzten Montag, also am 22. Mai 2017 war schon beim Start in Ohlstadt klar, dass das gute Wetter eher im Südwesten zu finden war. Wie gut, das wurde von Bart zu Bart immer deutlicher.

Schon am Venetberg war die Basis bei 3.300 m, so dass ein Vorflug in das Obere Inntal völlig problemlos gelang, noch dazu wo der Weg über den Hexenkopf bis zum Mutler durch sehr schöne und hohe Cumuli markiert war. Gegen 1 Uhr war die 7W schon am Mutler vorbei und im Unterengadin stieg die Basis auf über 3.400 m an. Ein kurzer Blick hinüber zum Reschensee und dann ging es schon im D-Zug Tempo weiter Richtung Scuol und Piz Nuna.

Nur wenige Kreise waren erforderlich um mit Steigwerten von durchweg mehr als 4 m/s, teilweise sogar über 6,5 m/s auf die permanent ansteigenden Basishöhen hoch zu kurbeln. Am Piz Nuna waren es erstmals über 3.800 m. Das Oberengadin lockte mit prächtigen Wolken auf der Nordwestseite des hochgelegenen Tals. Über der Crasta Mora hob es den Discus dann mit über 5 m/s auf 3.850 m. Mehrmals hatte ich die Unterhaltung zwischen Herby und Hans mitgekriegt. Die beiden waren schon gestartet, bevor ich überhaupt am Flugplatz angekommen war und entsprechend weiter waren sie zu dieser Zeit nach Westen geflogen.

Während Herby am Julierpass wendete, flog Hans mit seiner DG 300 mutig weiter Richtung Westen. Herby stieg in den mächtigen Bart an der Crasta Mora in 3.100 m ein, während ich ihn 750 m höher, um 1/2 2 Uhr, bereits wieder Richtung Nordosten verließ. Hans flog konsequent weiter, querte den Nufenenpass und wenig später wendete er am Bettmerhorn in der Nähe des riesigen Aletschgletschers südwestlich von Münster im oberen Rhonetal.

Etwa zu dieser Zeit meldete sich Herby am Timmelsjoch und ich war schon wieder zurück an den Miemingern. Voraus sank die Basis nun merklich ab und so flog ich ohne Kreis weiter bis zur Bettelwurfspitze im Karwendel.

Auf dem Weg Richtung Osten wurde die Luft immer diesiger, die Basis immer niedriger und die Steigwerte immer schwächer. So wendete die 7W am Rofan und nach einem kurzen Schlenker zur Benediktenwand landete ich zufrieden nach etwas mehr als 4 Stunden und einem guten 98er Schnitt über die gesamte Strecke und 111 km/h über die schnellsten 2 Stunden und 30 Minuten wieder am heimatlichen Flugplatz. Herby wendete zu der Zeit gerade etwas östlich vom Pass Thurn und Hans, ja der war inzwischen wieder im Oberengadin angekommen und wagte trotz der immer häufiger auftretenden Schauer noch einen Abstecher nach Südosten. Etwas nördlich des Tonalepasses machte auch er sich dann auf den Heimweg. Sein Flug war wohl der interessanteste der bisherigen Saison und natürlich eine großartige fliegerische Leistung, die ich neidlos anerkennen muss.

Ein toller Tag, der beste seit langem und leider für die Qualiliga des OLC einen Tag zu spät.