Wieder zuhaus´ in Südfrankreich

Hallo Freunde,

nach vielen Hindernissen sind wir endlich wieder zuhause angelangt. Die Anfahrt wäre eine eigene Geschichte wert, ich will sie gerne demnächst erzählen. Jetzt wird erst mal der Flieger aufgebaut, das Briefing besucht, die Anmeldung gemacht und die Gîtes des Restaurants Le Janus bezogen.

Dann ruhen wir uns aus und dann,,,

...dann haben wir gegen 2 Uhr unseren ersten Start in diesem Jahr in Südfrankreich gemacht. Das Wetter war durchschnittlich, die Berge braun und die Piloten glücklich. Die folgenden Bilder sollen das unterstreichen.


Im Uhrzeigersinn:

1. Über dem Blachère mit einigen Kollegen

2. Ein Discus kurbelt zusammen mit uns.

3. Blick vom Montserrieux nach Südwesten

4. Noch sind es nur 2,5 m/s aber es wurde noch besser!


Sisteron, Montag, 19. August

Montag, 19. August 2013

Die Kaltfront, die in Deutschland und Österreich für kräftigen Regen gesorgt hat, hat uns hier im Süden nur gestreift. Allerdings war die Bewölkung doch so dicht, dass an segelfliegen nicht zu denken war.

Ein paar Regentropfen fielen im Osten des Platzes, wir selbst aber sind verschont geblieben. Am Abend haben wir uns dann noch eine Pizza in Sisteron gegönnt, die so reichlich belegt war, dass wir sie gar nicht ganz "vernichten" konnten.

Bei einem kleinen Bier auf der Veranda wurde der Tag beschlossen. Morgen wird es besser werden.

Dienstag, 20. August 2013

Strahlend blauer Himmel über der Provence. Wir lassen es ruhig angehen. Im Rhonetal bläst der Mistral, hier im Durancetal ist es nahezu windstill, hin und wieder ein Lüftchen aus Norden. Mal sehen wie der Tag wird, wir melden uns heute abend wieder nach der Landung.


Sisteron, Dienstag 20. August 2013

Was für ein außergewöhnlicher Tag ist das noch geworden. Beim Briefing war klar, dass es schwer werden würde, stabile Verhältnisse, niedrige Basis und ein störender Nordwestwind, der andererseits nicht ausreichen würde, um am Gache so hoch zu kommen, dass man weiterfliegen könnte zum nächsten Nordhang.

Es kam dann ganz anders. Zunächst machten Peter und ich mal die linke Flächenspitze des Duos unklar. Das Querruder rutschte über die Kante der Fläche und blieb dort hängen. Das Problem war mir schon bekannt, denn beim ersten Aufbau nach dem Kauf des Flugzeugs passierte uns genau das gleiche und Bernhardt Mages fuhr damals mit dem linken Ohr gleich zu Schempp-Hirth zurück um es wieder "geradebiegen" zu lassen.

Die Fliegerkameraden von Sisteron waren wie immer mit Rat und Tat bei der Sache, wir bekamen die abgebrochene Feder des Querruders ersetzt für ein Dankeschön, bauten das Querruder aus und korrekt wieder ein und kaum war es zwei Uhr nachmittags, konnten wir auch schon starten.

Der Flug begann mühsam am Gache, wir konnten uns kaum in Hangkantenhöhe halten, da war der Entschluss, zum l´Hongrie zu fliegen nicht schwer gefallen. Dort ging es auch nicht so richtig also weiter zu den niedrigen Hügeln bei La Motte. Dort machten wir einige Meter gut, weiter zum Blachère und mit der dort gewonnenen Höhe weiter zum Malaup.

Mit 2.200 m flogen wir vorsichtig weiter zur Grand Gautière, zack 3 m/s auf 2.700 m. Weiter zur Tête Grosse, keine Thermik dort, also zurück Richtung Ginoux, dort auf 2.800 m, weiter zum Blayeul, wieder auf 2.800 m hoch und schließlich zum Parcour.

Dort erst Mal nach Nordwesten, keine gute Idee, unter Hangkante zurück zu den Trois Evéchés, dort mit einem satten Bart auf 3.200 m und über den Col d´Allos zum Chéval Bois, mit 3.500 m weiter zur Tête de Sigurét und dort hoch auf 3.900 m. Mittlerweile hatten wir Kontakt zu Arne in der VV, der schon in 4.500 m Richtung Mont Viso unterwegs war.

Wir begnügten uns mit einem Abstecher zum Chambeyron und flogen dann gemütlich über die Tête de Sigurét und den Grand Bérard zurück nach Westen, holten noch ein wenig aus bis zur Montagne d´Aujours und glitten dann mit der verbliebenen Höhe zurück nach Sisteron.

Dort angekommen, dachten die Kameraden, die am Gache den ganzen Tag festgehangen hatten, wir würden scherzen, als wir von 5 Meter Bärten und 4.000 m hoher Basis erzählten. Gott sei Dank konnten wir aber alles beweisen, denn das Auslesen des LX 5000, das sich die letzten Tage geweigert hatte irgendwelche Daten abzuliefern, funktionierte gut und so endete der Tag zu unser aller Zufriedenheit.

Mehr erzählen wir morgen, denn morgen wird es sicher noch besser!


Sisteron, Donnerstag, 22. August 2013

Mittwoch, 22. August 2013

Ein Tag, wie man ihn sich wünscht, hier in Südfrankreich. Nicht zu heiß, am Boden um die 30°, in 3.000 m Höhe um die 0°, so lieben wir unsere Fliegerheimat.

Heute hat Hans die ASW22 bewegt, der Flug begann gut, hatte dann eine leichte Schwächephase, Absaufer am Blayeul, kein großartiger Höhengewinn am Parcour und ein echtes Gewürge an Guilleaume, Clotinaille, Fouran und final am Prachaval, dem Berg, den Hans am allermeisten "hasst".

Etwas weiter nördlich, dann endlich Hangflug bis zum Grat, dann der erste Kreis über dem Grat mit mehr als 3 m/s Steigen und dann ging es endlich ohne Probleme weiter auf 3.700 m an der Tête du Peyron, weiter zur Crête de Peyrolle nordwestlich von Briancon, Col du Lautaret, Col du Galibier und dann ein phantastischer Rückflug mitten durch die nordöstlichen Écrins.

Dann problemlos weiter über Col de Vars, Chapeau de la Gendarme, den Mont Pélat und den Saint Honorat nach Süden, danach noch ein Abstecher bis Séderon, dann noch mal zum Pic de Bure und nach über 7 Stunden endlich zufrieden nachhause.

Was für ein Tag! Peter und Arne konnten sich am Col du Galibier nicht zurückhalten und flogen in die Maurienne. Nach einem guten Bart an der Aiguille de Péclets war der Dent Parachée eine ebensolche Enttäuschung wie der Grand Roc Noir. Mit Mühe schafften die beiden den Rückflug über die hohen Berge südlich der Maurienne und landeten schließlich nach ebenfalls fast 7 Stunden zufrieden und mit strahlenden Gesichtern wieder in Sisteron.

Morgen, morgen wird es noch besser, wir melden uns!

Ach ja, nach Fotos sucht man heute vergeblich, Hans hatte seinen Fotoapparat komplett vergessen und Peter war wohl zu beschäftigt um nebenbei auch noch sein Handy als Fotoapparat zu verwenden. Morgen, gibt es dann wieder Bilder.


Sisteron, Freitag 23. August 2013

Mont Aiguille
Mont Aiguille - Vercors

Ein wunderbarer Abschluss unseres Kurzurlaubs in Südfrankreich. Peter und Hans flogen völlig entspannt und ohne Probleme, beginnend am Trainon über den üblichen Weg zum Parcour, dann vorbei am Col d´Allos zum Grand Bérard, über den Col d´Izoard nach Briancon.

Das gewaltige Gewitter an der Crête de Peyrolle veranlasste uns dann auf dem selben Weg wieder zurückzufliegen, auf dem wir gekommen waren. Der Bart des Tages wurde an der Tête de Siguret mitgenommen, dann noch ein ewig langer Gleitflug zurück zum Flugplatz und nach 3 1/2 Stunden war das glückliche Ende des Urlaubs gekommen.

Arne hat sich noch einen besonderen Flug gegönnt. Nachdem er ebenfalls bis zum Mont Genèvre geflogen war, kehrte er am äußersten östlichen Rand des fliegbaren Gebiets zurück, wendete erst etwas östlich von Isola im tiefsten Italien, flog danach weiter Richtung Grenoble, schaute dann am Mont Aiguille im Vercors vorbei und kehrte nach über 500 km tief zufrieden zurück nach Sisteron.

Fazit: Schön war´s, stresslos und gemütlich und vor allem nicht so kalt wie im Frühjahr, so einen Urlaub werden wir nächstes Jahr sicher wieder ins Auge fassen, vielleicht hat sich dann ja auch die Küche des Le Janus wieder zum besseren gewandt Stirnrunzelnd, man wird ja noch träumen dürfen!